AFRIKA - „ES IST EINE MORALISCHE UND POLITISCHE PFLICHT DER INTERNATIONALEN STAATENGEMEINSCHAFT, AFRIKA AUF DEM WEG AUS DER UNTERENTWICKLUNG ZU UNTERSTÜTZEN“, SO KARDINAL MARTINO, PRÄSIDENT DES PÄPSTLICHEN RATES FÜR GERECHTIGKEIT UND FRIEDEN

Freitag, 28 November 2003

Rom (Fidesdienst) – „Es ist eine moralische und politische Pflicht der internationalen Staatengemeinschaft, Afrika eine Zukunft der Hoffnung zu geben, denn dies bedeutet auch eine Zukunft der Hoffnung und der Zivilität auf der ganzen Welt“, mit diesem Appell wandte sich der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato R. Martino, bei einer Tagung zum Thema „Afrika: die Hoffnung des zerbrechlichen Kontinents“, die am gestrigen 27. November im Internationalen Zentrum der krichlichen Bewegung „Comunione e Liberazione“ in Rom stattfand.
Mit Bezug auf die Figur des Guten Samariters, an die auch Papst Johannes Paul II. in seinen nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Ecclesia in Africa“ erinnert hatte, erklärte Kardinal Martino: „Wie der Mann aus dem Evangelium der auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho von Banditen überfallen wurde, die ihm seine Kleider vom Leib rissen, ihn ausraubten und dann halbtod am Wegrand liegen ließen, so so brauchen auch die Menschen in Afrika – die krank, verletzt, ausgegrenzt und verlassen sind – einen guten Samariter.“
Dieses Bedürfnis muss sich in einer Politik umsetzen, die einen radikalen Wandel in Afrika herbeiführt. In diesem Zusammenhang nannte der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden einige notwendige Richtlinien: Förderung von Programmen zur Unterstützung der bürgerlichen Gesellschaften in Afrika, damit die einheimischen Bürger selbst an der eigenen Entwicklung teilnehmen können; Einleitung von Programmen im Bildungs- und Gesundheitswesen; Bekämpfung großer Pandemien, wie zum Beispiel Aids, die die Zukunft des Kontinents bedrohen; Programme zur Reduzierung und wo möglich Streichung der Auslandsverschuldung; Förderung der Gleichbereichtigung im internationalen Handel durch den Abbau protektionistischer Maßnahmen; Rüstungskontrollprogramme, vor allem für leichte Waffen, die das Andauern der afrikanischen Kriege ermöglichen.
Sodann kündigte Erzbischof Martino an, dass der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden in den kommenden Monaten entsprechende Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und zur Förderung der afrikanischen Völker in die Wege leiten werde, damit diese zu Hauptakteuren der eigenen kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Zukunft werden klnnen. An der Tagung nahma auch der italienische Außenminister Franco Frattini teil, der für das Jahr 2004 die Vorlage eines Gesetzesentwurfs für eine Reform der Entwicklungszusammenarbeit ankündigte. „Auf diese Weise“, so der Mninister, „wird es einfacher sein, öffentliche Mittel bereit zu stellen und die Beteiligung der Bürger zu fördern“.
(LM) (Fidesdienst, 28/11/2003 – 39 Zeilen, 390 Worte)


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