EUROPA/ITALIEN - „Wir stehen an eurer Seite im Kampf um die Befreiung aus der Versklavung“: Ordenschwestern setzen sich für die Bekämpfung des Menschenhandels ein

Montag, 22 Oktober 2007

Rom (Fidesdienst) - „Wir sagen allen, die Opfer des Menschenhandels sind, vor allem Frauen und Kindern: wir stehen auf eurer Seite, ihr seid nicht alleine. Wir kämpfen mit euch bei der Befreiung aus der Versklavung“, betonten die Teilnehmerinnen des ersten Fortbildungsseminars „Ein Netz aufbauen: die prophetische Rolle der Ordensschwestern bei der Bekämpfung des Menschenhandels“ ihren Einsatz für die Opfer.
Das Seminar, das von der Union der Italienischen Ordensoberinnen (USMI) in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl veranstaltet wird, fand vom 15. bis 20. Oktober in Rom statt und sollte auch an den 200. Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei erinnern. Es nehmen 33 Ordensschwestern aus 25 Kongregationen teil, die seit langem im Bereich der Bekämpfung des Menschenhandels in 26 Ländern in aller Welt tätig sind. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem folgende Themen: die Entwicklung und Konsolidierung der Zusammenarbeit und der Kommunikation unter den Ordenschwestern, die sich für die Bekämpfung des Menschenhandels in den Herkunftsländern der Opfer, in den Transitländern und in den Bestimmungsländern einsetzen; der Austausch über Methoden und Strategien des Eingreifens durch die Präsentation der Lage in den einzelnen Ländern; die Stärkung von Kapazitäten auf nationaler und internationaler Ebene bei der Bekämpfung des Menschenhandels mit multidisziplinären, politischen und strategischen Ansätzen; die Förderung der Fortbildung für Ordensschwestern.
In einem Schlussdokument, das dem Fidesdienst vorliegt, wird daran erinnert, dass „aus den Statistiken hervorgeht, dass es 800 Kongregationen und eine Million katholische Ordensschwestern in aller Welt gibt“. Auf dieser Grundlage sei das „International Network of Religious Against Trafficking in Persons“ (INTRATIP) entstanden, ein internationales Schwestern-Netzwerk, das den Opfern der Ausbeutung hilft und gegen das Verbrechen vorgeht. Schwester Bernadette von den Salesinerinnen von Don Bosco stellte eine kurze Übersicht über die verschiedenen regionalen Netzwerke vor, die bereits in Afrika, Asien und Lateinamerika sowie in Europa bei der Bekämpfung des traurigen Phänomens tätig sind. Insbesondere wies sie auf die Zusammenarbeit mit der Internationalen Organisation für die Migrationen (IOM) und anderen internationalen Organismen hin.
Abschließend dankte der Untersekretär der Abteilung für die Beziehungen mit den Staaten des Vatikanischen Staatssekretariats, den Teilnehmerinnen für ihr Engagement und betonte dabei auch den Einsatz des Heiligen Stuhls auf allen Ebenen, wenn es darum geht gegen den Menschenhandel vorzugehen und den Opfern zu helfen: „Dies ist eine ausschlaggebendes Anliegen für den Heiligen Stuhl, der alle unterstützt, die sich im Kampf gegen diesen Handel einsetzen, der nicht nur die Frau sondern auch die Familie in aller Welt zerstört.“
Anwesend waren Ordensschwestern aus Albanien, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowenien, der Ukraine, Belgien, Frankreich, Deutschland, Spanien, den Niederlanden, Italien, England, Kanada, Mexiko, den Vereinigten Staaten, Kolumbien, Peru, Ghana, Nigeria, Südafrika, Kenia, Australien, Indien, Indonesien und Thailand. (LM) (Fidesdienst, 22/10/2007 - 43 Zeilen, 458 Worte)


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