AFRIKA/UGANDA - „Wir brauchen konkrete und sofortig Hilfe, wir sind ein vergessenes Volk“, so der Erzbischof von Kampala nach der jüngsten Flutkatastrophe

Mittwoch, 17 Oktober 2007

Kampala (Fidesdienst) - In einem jüngsten Appell bittet Erzbischof Cyprian Kitzito Lwanga von Kampala, der Hauptstadt Ugandas, um mehr Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe bei der nach heftigen Regenfällen hunderttausende Menschen obdachlos wurden (vgl. Fidesdienst vom 02/10/2007)
Wie die Nachrichtenagentur CISA aus Nairobi berichtet, besuchte der Erzbischof, der auch stellvertretender Präsident von Caritas Internationalis ist, Anfang Oktober Soroti im Osten Ugandas, wo er sich selbst von der verzweifelten Lage der Menschen überzeugen konnte.
„Wir sind ein vergessenes Volk“, so der Erzbischof. „Wir brauchen die Hilfe, Solidarität und Unterstützt der restlichen Welt, damit wir diese Katastrophe überwinden können, doch bisher fehlt die Hilfe noch. Caritas tut das Möglichste, um Nothilfe zu leisten, doch die Reaktionen aus dem Rest der Welt sind nicht sehr ermutigend.“
Caritas lancierte einen Spendenaufruf in Höhe von 1,6 Millionen Dollar für die Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln, Zelten, Wasser und hygienischer Ausrüstung für die kommenden sechs Monate für rund 20.000 Menschen, die allein im Osten Ugandas von der Flutkatastrophe betroffen sind.“
Rund 300.000 Menschen wurden Opfer der heftigen Regenfälle, die seit Juli weite Teile des Landes heimsuchten. Viele Gebiete sind immer noch isoliert und die Ernte wurde weitgehend zerstört. Erzbischof Lwanga beschreibt die Situation in den von ihm besuchten Gebieten wie folgt: „Auf meinem Weg nach Soroti waren die Brücken praktisch unbefahrbar und ich musste meine Reise im Boot fortsetzen. Alles war überschwemmt und die Menschen von der Umwelt abgetrennt. Allein die Reise war sehr gefährlich. Glücklicherweise starben nur wenige Menschen, doch die Ernte wurde fast völlig zerstört.“ Der Erzbischof von Kampala betont bei seiner Beschreibung der Lage jedoch auch die Ursachen der Katastrophe und die Mitverantwortlichkeit der Menschen: „Es waren die heftigsten Regenfälle seit 1972. Die verursachten Umweltschäden haben dazu beigetragen, dass die Katastrophe solche Ausmaße annehmen konnten. In den vergangenen Jahren wurden zu viele Bäume gefällt und die Menschen haben sich in feuchten Gebieten angesiedelt.“
Unterdessen verteilt das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen Lebensmittelhilfen mit Hubschraubern in den isolierten Gebieten des Landes: „Dies ist die einzige Möglichkeit, die Menschen in den isolierten Dörfern zu erreichten“, so ein leitender Mitarbeiter des Hilfswerks.
In ganz Afrika sind rund eine Million Menschen von Überschwemmungen betroffen, zu denen es in verschiedenen Ländern des Kontinents infolge anhaltender heftiger Regenfälle kam. (LM) (Fidesdienst, 17/10/2007 - 37 Zeilen, 390 Worte)


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