AFRIKA/SIERRA LEONE - „Christen und Muslime müssen zum Wohl der Länder und der Region zusammenarbeiten“, so die englischsprachigen Bischöfe Westafrikas

Dienstag, 16 Oktober 2007

(Freetown) - „Christen und Muslime haben eine lange gemeinsame Geschichte des Guten, doch sie erinnern sich auch an Schmerzliches. Der muslimisch-christliche Dialog ist der einzige Weg, sich gemeinsam an die Zeiten zu erinnern, in denen die Gemeinden friedlich zusammenlebten, doch er bietet auch Möglichkeit, Geschichten und Erfahrungen kennen zu lernen, die an Schmerzliches erinnern und an Uneinigkeiten, die die Gegenwart beeinträchtigen“, so die Bischöfe der Assoziation der Bischofskonferenzen der englischsprachigen Länder Westafrikas (AECAWA) in einer Verlautbarung am Ende der 11. Vollversammlung, die vor kurzem in Freetown in Sierra Leone stattfand (vgl. Fidesdienst vom 10. Oktober 2007).
„Wir möchten unseren Dialog vertiefen, damit wir den Kern der Frage treffen: das Bemühen um Frieden in unserer Region in Westafrika“, heißt es in dem Dokument, das dem Fidesdienst vorliegt.
„Aus diesem Grund“, so die Bischöfe weiter, „ist es willkommen, dass sich diese Versammlung, die sich dem Thema ‚Die Kirche und die christlich-muslimische Zusammenarbeit in Westafrika“ widmet, in Sierra Leone stattfindet, einem Land, in dem Christen um Muslime seit Jahrhunderten liebevoll und harmonisch zusammenleben. Wir danken Gott für die in diesem Land bestehende Zusammenarbeit zwischen den beiden Religionen, die ein wichtiges Element ist und den Friedensprozess auch während der turbulenten Zeiten der Geschichte des Landes beschleunig und in nicht geringem maß zum friedlichen Verlauf der jüngsten Wahlen beigetragen hat. Wir stellen mit Zufriedenheit fest, dass eine ähnliche Harmonie zwischen Christen und Muslimen auch in anderen Ländern in unserer Region existiert, wenn auch in geringerem Umfang“.
Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Religionsgemeinschaften, so die Bischöfe der AECAWA weiter, sei auch durch das Teilen gemeinsamer Werte möglich und nennen in diesem Zusammenhang den monotheistischen Charakter, den Wert der Gebets, des Almosens und des Fastens und die Bedeutung der Wallfahrten. Christen und Muslime teilten auch dieselbe Sexualmoral, stellten den Wert der Familie besonders heraus, lehnten Promiskuität, Homosexualität, Prostitution und Abtreibungen ab.
Es gebe jedoch auch Gründe für Konflikte, die durch „Intoleranz, Militarismus, Fundamentalismus einiger kleiner christlicher und muslimischer Minderheiten“ verursacht werden.
Christen und Muslime sollten deshalb diese Uneinigkeiten überwinden und bei der Lösung von Problemen zusammenarbeiten, die die Völker in der Region betreffen. In diesem Zusammenhang erinnern die Bischöfe an das Problem der Korruption. „Christen und Muslime müssen in der Lage sein, gemeinsam im Rahmen von konkreten Programmen zur Korruptionsbekämpfung zusammen zu arbeiten. Gemeinsam müssen wir in der Lage sein etwas gegen Arbeitslosigkeit, Verbrechen, Rachsucht, Disziplinlosigkeit und Ignoranz zu unternehmen. (LM) (Fidesdienst, 16/10/2007 - 40 Zeilen, 416 Worte)


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