VATIKAN - Die soziale und kirchliche Situation in den verschiedenen Ländern des amerikanischen Kontinents im Licht des Apostolischen Schreibens „Ecclesia in America“: XII. Versammlung des Sonderrates für Amerika des Generalsekretariats der Bischofssynode

Dienstag, 16 Oktober 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Das Nachapostolische Schreiben „Ecclesia in America“ erinnert an zahlreichen Stellen an die zentrale Bedeutung des Wortes Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche. Mit diesem aktuellen Thema und im Hinblick auf die bevorstehende XII. Ordentliche Versammlung der Bischofssynode und mit anderen Themen, die das kirchliche Leben des Kontinents betreffen, befassten sich die Arbeiten der 12. Versammlung des Sonderrates für Amerika des Generalsekretariats der Bischofssynode, die vom 9. bis 10. Oktober 2007 in den Räumlichkeiten des Generalsekretariats tagte. Wie aus einer vom Presseamt des Heiligen Stuhls veröffentlichten Erklärung hervorgeht, stand auf der Tagesordnung vor allem eine Analyse der sozialen und kirchlichen Situation in den verschiedenen Ländern des amerikanischen Kontinents im Licht des Apostolischen Schreibens.
Diesbezüglich wurde an viele Zeichen der Hoffnung und an einige Sorgen erinnert, wobei jedoch mit großer Zufrieden festgestellt wurde, dass es in verschiedenen Ländern eine viel versprechende Entwicklung der Volkswirtschaften gibt, obschon die gerechtere Verteilung des Reichtums und der natürlichen Ressourcen gefördert werden müsse. In diesem Sinn wachse auch das Umweltbewusstsein unter den Menschen und damit die Förderung einer vernünftigen Nutzung der Bodenschätze. Außerdem gebe es Versuche einer kontinentalen Integration, die von der Katholischen Kirche im Allgemeinen begrüsst wird, die versucht die Einheit des Kontinents im Sinne eines Gemeinschaftssinns wieder herzustellen, wie dies bei der Sondersynode für Amerika hervorgehoben und als grundlegende pastorale Richtlinie im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Ecclesia in America“ vorgeschlagen wurde.
Die Migrationsbewegung gehöre zu den größten besorgniserregenden Aspekten. Es komme in der Tat zu einer Auswanderung aus den ärmeren Ländern in die reicheren Ländern, mit verschiedenen Folgen: von der Verarmung der menschlichen Ressourcen in den Ländern, aus denen die Menschen auswandern, bis hin zu sozialen Problemen, die in den Ländern entstehen, die Zuwanderer aufnehmen. Die Kirche engagiere sich deshalb im Rahmen von Hilfsprogrammen für Auswanderer, die vor allem die kulturelle Integration und den sozialen Frieden fördern sollen. Besonders schwierig sei die Situation der Auswanderer, die in ihre Heimatländer zurückgeführt wurden.
Ein weiterer Anlass zur Sorge seien die Produktion und die Herstellung von Drogen, Gewalt und politische Korruption, die Förderung von Gesetzen, die ethischen Normen widersprechen (Gesetze zur Abtreibung und Euthanasie), die Verbreitung eines Geistes, der christlichen Werten nicht entspricht mit Auswirkungen auf den Bereich der Erziehung und der Kommunikation. Unter sozialen Gesichtspunkten verbreite sich eine Strömung die oft im Zeichen eines Neomarxismus stehe und zu einem Ungleichgewicht in den internationalen Beziehungen und bei der internen Situation in den einzelnen Ländern führe, wobei man versuche die katholische Kirche zu ignorieren und sie nicht als Dialogpartner zu berücksichtigen.
Im kirchlichen Bereich sei vor allem der Anstieg der Zahl der Berufungen zum Priesteramt Anlass zur Freude, obschon diese in den verschiedenen Ländern und auch in den einzelnen Diözesen desselben Landes unterschiedliche Ausmaße annehmen. Auch die V. Generalversammlung der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik (13. bis 31. Mai 2007 in Aparecida) sei Anlass zu großer Hoffnung. Einig war man sich im Hinblick auf die positiven Aspekte des Treffens und auf die offensichtliche Kontinuität im Bezug auf die Sondersynode der Bischöfe für Amerika. Von besonderer Bedeutung sei das Bewusstsein davon, dass die ganze Kirche sich in einem Status der Mission befinden müsse.
Auf der Tagesordnung standen auch die Erwartungen der Kirche in Amerika hinsichtlich der XII. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema „Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche“, die vom 5. bis 26. Oktober 2008 im Vatikan stattfinden wird. Diesbezüglich äußerten die Teilnehmer das lebendige Interesse der Ortskirchen für das ausgewählte Thema und berichteten gleichsam darüber, wie die Antworten auf die Lineamenta von den einzelnen Bischofskonferenzen vorbereitet werden.
Auf dem Kontinent fehle es auch nicht an positiven Zeichen, was die Umsetzung des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens „Sacramentum Caritatis“ anbelangt. Das päpstliche Schreiben habe der Feier von Gottesdiensten und dem Gebet neue Impulse gegeben. Auch karitative Initiativen inspirierten sich an diesem Apostolischen Schreiben, wie zum Beispiel das „Seminar der Leibe“, das Möglichkeiten schaffen wollte, die Solidarität als missionarische Dimension der Eucharistie zum Ausdruck zu bringen. Im Hinblick auf den Eucharistischen Weltkongress in Montreal bereite man die Veröffentlichung einer vereinfachten Zusammenfassung dieses Nachsynodalen Apostolischen Schreibens von Papst Benedikt XVI. vor. (SL) (Fidesdienst, 16/10/2007 - 64 Zeilen, 708 Worte)


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