AFRIKA/TANSANIA - Insgesamt 79 Dörfer in den 10 ärmsten afrikanischen Ländern werden Anschluss an das Netz für Mobiltelefone erhalten

Montag, 15 Oktober 2007

Arusha (Fidesdienst) - Rund eine halbe Million Menschen, die von den Vereinten Nationen als „Ärmste der Armen“ bezeichnet werden, werden schon bald mobil telefonieren können. Im Rahmen eines Programms der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Armut in den ländlichen Gebieten Afrikas sollen 79 Dörfer in den 10 ärmsten afrikanischen Ländern Anschluss an das Netz für Mobiltelefone erhalten.
Dabei hofft man auf eine Verbesserung der medizinischen Versorgung und des Bildungsniveaus und auf Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Gebiete. Wie aus einer Untersuchung aus dem Jahr 2005 hervorgeht, kann die Zunahme der Zahl der Mobiltelefone um 10 je 100 Menschen das Bruttoinlandsprodukt um 0,6% steigern. „Es handelt sich um eine Technologie mit beachtlicher Auswirkung auf das Wachstum, vor allem in abgelegen Gebieten, wo Kommunikationsmöglichkeiten von vitaler Bedeutung sind“, so Jeffrey Sachs, Sonderberater des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.
Das Mobiltelefon-Programm ist Teil des Projekts „Millennium Villages’ der Vereinten Nationen. Bei der Initiative, die 2004 auf den Weg gebracht wurde, handelt es sich um eine Zusammenarbeit des Earth Institute der Columbia University in New York und den Vereinten Nationen. Das erste „Millennium Village“ entstand in Sauri in Kenia: heute gibt es insgesamt 79 in zehn afrikanischen Ländern ,darunter Mali, Uganda, Senegal und Äthiopien.
Nach Angaben der Vereinten Nationen befinden sich die „Millennium Villages“ in Gebieten, in denen „die Menschen chronisch Hunger leiden, was oft hohe Krankheitsraten mit sich bringt und wo es insbesondere an Zugang zu medizinischer Versorgung und Infrastrukturen fehlt.
Nach Ansicht von Jeffrey Sachs trägt der Bau von Infrastrukturen für mobile Telefone zur Verbesserung des Gesundheitswesens bei, wenn zum Beispiel Nummern für Notfälle eingerichtet werden. Ebenfalls nützlich wäre es nach Aussage des UN-Vertreters auch für die Bildung, weil Kindern der Zugang zu Informationen ermöglicht wird.
Ein Vertreter der Organisation „Kiwanja.net“, die die Einführung innovativer Mobiltelefontechniken in Entwicklungsländern unterstützt, würden Mobiltelefone auch neue Geschäftsmöglichkeiten entstehen lassen: zum Beispiel für Taxifahrer, die telefonisch erreichbar sind und somit mehr Kunden hätten;
Weitere Angebote, wie zum Beispiel Lademöglichkeiten mit Solartechnik für die Mobiltelefone werden von den Telefongesellschaften kostenlos zur Verfügung gestellt. (AP) (Fidesdienst, 15/10/2007 - 35 Zeilen, 352 Worte)


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