ASIEN/SÜDKOREA - Südkorea gehört zu den Ländern, in denen di Todesstrafe „de facto“ abgeschafft ist: Vertreter der katholischen Kirche und Bürgerrechtsorganisationen begrüßen diese Tatsache

Freitag, 12 Oktober 2007

Seoul (Fidesdienst) - Da der Vollzug von Todesstrafen seit 10 Jahren nicht mehr stattfindet, gehört die Republik Südkorea zu den Ländern, in denen die Todesstrafe „de facto“ abgeschafft ist obschon die Gesetzgebung des Landes die Todesstrafe formal vorsieht.
Vor kurzem fand in Seoul eine Zeremonie statt, in deren Rahmen dies feierlich verkündet wurde, bei der Politiker und Vertreter der Kirchen diese Tatsache begrüßten.
Am 29. Dezember dieses Jahres wird es genau zehn Jahre her sein, dass zum letzten Mal ein Todesurteil vollzogen wurde, doch auch in den Monaten bis dahin ist kein solcher Vollzug geplant. Unterdessen ist auch ein Moratorium der Vereinten Nationen zur Abschaffung der Todesstrafe geplant und viele Beobachter in Korea, hoffen, dass man im Land schon bald eine gänzliche Abschaffung der Todesstrafe durchsetzen wird.
Kardinal Stephen Kim Sou-hwan, emeritierter Erzbischof von Seoul, erklärte bei der Zeremonie in der Hauptstadt: „Ich bin zutiefst berührt von der Tatsache, dass sich Korea auf dem Weg zu Abschaffung der Todesstrafe befindet“. Dabei begrüßte e, dass die Regierung und viele Bürger sich während der vergangenen zehn Jahre im Rahmen von Kampagnen zum Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tode engagiert haben. „Ich hoffe, dass Korea einen weiteren Schritt unternehmen wird und sich zu einem Land entwickelt, das das Menschenleben und die Menschenrechte als höchste Werte respektiert“, so Kardinal Kim weiter.
Der ehemalige koreanische Präsident Kim Dae-jung bezeichnete die Zeremonie in seiner Ansprache „als wichtigen Moment in der Geschichte der Menschenrechte in Korea.“ Auch der Leiter des Nationalen Menschenrechtsausschusses bekräftigte, dass das Recht auf Leben heilig sei und bezeichnete in diesem Zusammenhang die Eliminierung eines Menschenlebens „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Dabei wünschte er eine baldige Abschaffung der Todesstrafe: dafür wäre ein entsprechender Beschluss des Parlaments notwendig. (PA) (Fidesdienst, 12/10/2007 - 26 Zeilen, 305 Worte)


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