AFRIKA - „Stoppt die Produktion von Munition für Kalaschnikow-Gewehre“, heißt es in einem Bericht über die Kriege in Afrika, bei denen in den Jahren von 1990 bis 2005 insgesamt 300 Milliarden Dollar „verpulvert“ wurden

Donnerstag, 11 Oktober 2007

Johannesburg (Fidesdienst) - Über 300 Milliarden Doller wurden von 1990 bis 2005 für die Kriege in Afrika ausgegeben. Milliarden, die bei der Entwicklung in Algerien, Angola, Burundi, Zentralafrika, Cote d’Ivoire, Eritrea, Äthiopien, Ghana, Dschibuti, Republik Guinea, Guinea Bissau, Liberia, Niger, Nigeria, Ruanda, Senegal, Sierra Leone, Südafrika, Sudan und Uganda fehlen. Dies Geht aus einem Bericht hervor, der im Auftrag von drei in Afrika tätigen Nichtregierungsorganisationen erstellt wurde: Oxfam, IANSA (International Action Network on Small Arms) und Saferworld.
In dem Bericht mit dem Titel „Die verlorenen Milliarden Afrikas. Internationaler Waffenhandel und Kriegskosten“, wurde am 10. Oktober in Johannesburg (Südafrika) präsentiert. „Afrika leidet enorm unter den Konflikten und der bewaffneten Gewalt“, heißt es in dem Vorwort zum Dokument. „Abgesehen von der menschlichen Tragödie kosten die Konflikte in Afrika rund 18 Milliarden Dollar pro Jahr, was die Entwicklung ernsthaft beeinträchtigt“.
„Die am meisten benutzte Waffe ist das Kalaschnikow-Gewehr. Die Meisten dieser Waffen und die nötige Munition - rund 95% - werden außerhalb Afrikas produziert“, heißt es in dem Bericht. Eine in dem Bericht enthaltene besondere Neuheit, besteht darin, dass er darauf hinweist, dass nicht nur der Waffenhandel sondern vor allem der Handel mit Munition gestoppt werden muss. Das in Afrika vorwiegend benutzte Gewehr AL47 und ähnliche Modelle (die in verschiedenen Ländern hergestellt werden) benötigt Munition vom Kaliber 7,62x39. Eine internationale Ächtung dieser Munition würde Millionen von Gewehren nutzlos machen. In diesem Zusammenhang nennt der Bericht auch einige Beispiele, in denen der Mangel an Munition zur Beendigung der Gewalt geführt hat. Wie aus dem ‚Jane’s Ammunition Handbook’ hervorgeht, wird Munition vom Kaliber 7,62x39 in 19 nichtafrikanischen Ländern produziert (Russland, Armenien, Brasilien, Bosnien, Bulgarien, China, Tschechische Republik, Nordkorea, Finnland, Indonesien, Iran, Israel, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowakei, Vereinigten Staaten und Ungarn) sowie in Ägypten, im Sudan, in Tansania und Uganda.
In Afrika werden Gewehre dieses Typs nicht nur von den Armeen und Guerillakämpfern, sondern auch von allgemeinen Verbrechern benutzt, was vor allem in Ländern wie Kenia und Südafrika die allgemeine Sicherheit beeinträchtigt. (LM) (Fidesdienst, 11/10/2007 - 32 Zeilen, 357 Worte)


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