AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Heftige Gefechte in Nordkivu nach der Beendigung des vor einem Monat in Kraft getretenen Waffenstillstands

Dienstag, 9 Oktober 2007

Kinshasa (Fidesdienst) - In Nordkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo kam es erneut zu heftigen Gefechten zwischen den Soldaten der regulären Streitkräfte und den Rebellen unter Leitung von Laurent Nkunda, der am 8. Oktober die Beendigung des im September vereinbarten Waffenstillstands bekannt gab.
Wie die Mission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) mitteilt, kam es an zwei verschiedenen Orten jeweils 40 und 70 Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Goma zu Auseinandersetzungen.
Die Mission der Vereinten Nationen hat ein Basislager vor Ort eingerichtet, dessen Aufgabe darin besteht, die Zivilbevölkerung zu schützen und Rebellen aus den Reihen Nkundas aufzunehmen, die sich ergeben wollen. Nach Beendigung des Waffenstillstands will Nkunda die in der Region agierenden Rebellen aus Ruanda bekämpfen. Der General stellte in diesem Zusammenhang auch eine Reihe von Forderungen als Voraussetzung für ein Friedensabkommen. Darunter die Klärung der Frage der Ruandischen Befreiungsarmee, der ehemalige ruandische Hutu-Rebellen angehören, die für den Völkermord 1994 verantwortlich sind, und ihre Basislager im Osten des Kongo haben. Außerdem soll unter der Schirmherrschaft der Afrikanischen Union eine unabhängige Untersuchung auf den Weg gebracht werden, die „die Verantwortlichkeiten beim Völkermord in der Demokratischen Republik Kongo zwischen 1998 und 2004 klärt“. Des weiteren wird die Entwaffnung der Zivilbevölkerung und eine Reform der Armee, sowie die Förderung der Integration ehemaliger Rebellen in die Gesellschaft, die Zahlung angemessener Löhne an die Soldaten und die Schaffung eines föderativen Systems „zur Befreiung der Bevölkerung von der Zentralisierung in Kinshasa“ gefordert. Schließlich soll ein bereits verabschiedetes Amnestie-Gesetz umgesetzt werden.
Wie das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) mitteilt, halten sich in Mugunga rund 15 Kilometer von Goma entfernt rund 80.000 Flüchtlinge auf. Das UNHCR beklagt die Rekrutierung von Kindersoldaten, die gezwungen werden in den Reihen der bewaffneten Gruppen in der Region zu kämpfen. (LM) (Fidesdienst, 09/10/2007 - 29 Zeilen, 309 Worte)


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