AFRIKA/NIGERIA - „Die nigerianischen Diözesen haben durch die Fidei-Donum-Priester viel profitiert. Heute versuchen wir sie in den nigerianischen Auslandsgemeinden zum Einsatz zu bringen“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria

Freitag, 5 Oktober 2007

Abuja (Fidesdienst) - „Die Enzyklika „Fidei Donum“, deren 50jähriges Jubiläum wir dieses Jahr feiern gehört zu den bekanntesten und konzentriert sich fast ausschließlich auf Afrika“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria, P. Hypolite Adigwe, in seinem Bericht zum 50jährigen Jubiläum der Veröffentlichung der Enzyklika von Papst Pius XII. beim Ersten Nationalen Missionskongress in Nigeria (vgl. Fidesdienst vom 4. Oktober 2007).
P. Adwige erinnert an die historischen Umstände, die den Papst dazu veranlassten, die Figur des „Fidei Donum“-Priesters einzuführen: „Der Papst hatte erkannt, dass die Kirche enorme Fortschritte gemacht hatte und betonte, dass die Christen Anlass zur Freude hatten: Trotzdem sollte der Umfang des Erreichten nicht dazu führen, dass die noch verbleibende Arbeit immense Anstrengungen und zahlreiche Arbeiter erforderte. Wenn die Errichtung der Hierarchie auch fälschlicherweise glauben machen könnte, dass die Missionstätigkeit kurz vor ihrem Ende steht, ist die Fürsorge aller Kirchen für den weiten afrikanischen Kontinent für Uns eine wichtiges Anliegen.“
Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria erinnert auch an die Sorgen, die sich Papst Pius XII. im Hinblick auf die Evangelisierung in Afrika machte: die rasche politische und soziale Entwicklung des Landes („Die allgemeinen Bedingungen, unter denen das Werk der Kirche in Afrika stattfindet, sind bekannt. Sie sind schwierig. Die meisten dieser Länder erleben eine Phase der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung, die für ihre Zukunft wichtige Folgen haben wird“), in der materialistisches Denken auftritt („Wir dürfen nicht vergessen, dass in vielen afrikanischen Regionen von den Anhängern des ‚atheistischen Materialismus’ Keime ausgesät werden“), die ernsthafte Fragen im Hinblick auf die geistliche Zukunft Afrikas auftreten lassen. („Jegliche Verzögerung würde schlimme Folgen mit sich bringen. Die Afrikaner, die in wenigen Jahrzehnten die Etappen einer Evolution durchleben, die der Westen im Laufe weniger Jahrhunderte erlebte, können leichter überwältigt und von wissenschaftlichem und technischem Wissen verführt werden, wie auch vom materialistischen Einfluss, dem sie ausgesetzt sind. Aus diesem Grund können hier und da Situationen entstehen, die kaum wieder gut zu machen sind, so das sie nach dem Einwirken des Katholizismus auf die Seelen und auf die Gesellschaft schädlich sind. Man sollte schon heute den Hirten des Seelen die Möglichkeit geben, entsprechend der Bedeutung und der Dringlichkeit der gegenwärtigen Gefahr zu handeln“.)
P. Adigwe erinnert, daran, dass Papst Pius XII. bei seinem Lösungsvorschlag drei Aspekte berücksichtigte: das persönliche und das gemeinschaftliche Gebet; die finanzielle Unterstützung der neuen Kirchen („in diesem Zusammenhang lobte Papst Pius XII. insbesondere die Päpstlichen Missionswerke“); den Ausbau der Missionarischen Präsenz. „Und dies“, so Mgr. Adigwe, „ist die eigentliche Lösung. Die Entsendung von Missionaren scheint der Schlüssel der Enzyklika zu sein, die den Hintergrund geschaffen hat, nach dem die heute so bekannten ‚Fidei Donum’-Priester auch benannt wurden“.
„Die Diözesen Nigerias haben von diesem Programm viel profitiert“, so Mgr. Adigwe. „Verschiedene Diözesen nehmen heute daran teil, indem sie Diözesanpriester in andere Diözesen sowohl in Nigeria als auch ins Ausland entsenden“. Nach Ansicht des Nationaldirektors in Nigeria sind die Fidei donum-Priester heute auch eine Ressource bei der Begleitung nigerianischer Auslands-Gemeinden. „Welche Pläne können wir für unsere Söhne und Töchter in der Diaspora entwickeln?“, fragt sich Mgr. Adigwe, der dazu anregt sich über die Ausbildung von Missionaren in diesem Sinn Gedanken zum machen. (LM) (Fidesdienst, 05/10/2007 - 47 Zeilen, 455 Worte)


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