VATIKAN - DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Die Schwachen verteidigen. Immer.

Donnerstag, 27 September 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am Montag, den 24. September 2007 hat ein italienisches Gericht das Urteil gefällt demgemäss „eine Diagnose vor Einpflanzung genehmigt ist“, welche vom Gesetz 40/2004 über die assistierte Befruchtung verboten ist. Das Gericht umgeht dieses Gesetz, indem es behauptet, dass eine konstitutionell orientierte Interpretation des Gesetzes 40 besteht, und autorisiert das interessierte Krankenhaus, sie vorzunehmen. Die Antwort der italienischen Bischofskonferenz, durch deren Sekretär Mons. Giuseppe Betori, lautet, dass dieses Urteil in „klarem Kontrast zum Gesetz 40 und zur Interpretation des Verfassungsgerichtes selbst steht.“
Vor einigen Wochen machte eine Notiz über einen Fehler während einer „therapeutischen“ Abtreibung weltweit die Runde. Eine Frau, die Zwillinge erwartete, erlebte die Tötung ihres gesunden Fötus anstelle des kranken (in diesem bestimmten Fall handelte es sich um ein Kind mit Syndrome Down), mit darauf folgender Forderung auch den anderen Fötus zu töten. Und es ist anzunehmen, dass für diesen Fehler grosse Summen an Entschädigung gefordert werden werden.
Aber wer entschädigt die Getöteten? Es ist auf alle Fälle besorgniserregend dass unsere Gesellschaft nicht mehr jene tiefe Unruhe spürt, welche derartige Notizen im Gewissen eines jeden einzelnen und mehr noch im kollektiven Gewissen auslösen können und müssen. Ein Mensch, der die Heiligkeit des Lebens nicht mehr achtet, wie kann er weiterhin sich selbst und die anderen achten?
Er ist letztendlich ein „armer Mensch“, der indem er Gott leugnet, selbst spielt Gott zu sein, ohne das natürlich zu schaffen und der um sich herum Ungeheuerlichkeiten an Gewalt und an Bösem produziert, die nur scheinbar und für geringe Zeit unter dem falschen Schleier der Wissenschaft, des Fortschritts und des „Wohles“ der Menschheit versteckt werden können.
Wir dürfen keine Angst haben, solche „Erfahrunge“ bei ihrem Namen zu nennen: eugenetische Experimente! Selektion von menschlichen Wesen in Funktion ihres Gesundheitszustandes und wer weiss welcher anderen Kriterien, die man Mal für Mal heranzieht. Es erstaunt , dass die Verteidiger der Gleichheit, der Menschenrechte, der Achtung und des Friedens sich nicht empört gegen derartige Ereignisse erheben. Die finanziellen Interessen, die im Spiel sind, drängen anscheinend auch die aufmerksamsten und für die Rechte sensibelsten Geister zu einem betäubenden Schweigen.
Die Abtreibung ist kein Recht, denn es kann kein Recht geben zu töten und den Schwächeren und Hilfloseren zu töten, gerade eben weil er schwächer und hilfloser ist. Die Kirche verteidigt ohne zu Zögern die Schwächeren, Immer. In diesem Fall sind die Schwächeren die in Funktion ihres Gesundheitszustandes ausgewählten Embryonen und die wegen ihrer Krankheit getöteten Föten. Es handelt sich um eine Frage der Wahrheit, des Gewissens und des Urteils Gottes. Der barmherzige Gott ist auch der gerechte Gott, der jedem Rechenschaft über seine Taten abverlangen wird.
Auf dem Spiel steht auch die Zukunft der Menschheit. Eine Zukunft, in der es immer riskanter wird, Kräfte zu ersinnen, die entscheiden können, wie die Menschen sein sollen, ob und wie lang sie leben können und vor allem in Funktion welcher „Kriterien“ dies bestimmt wird. Was einst Gegenstand einer Phantasielektüre zu sein schien, wird nun dramatische Wirklichkeit. Es ist unmöglich, sich dessen nicht bewusst zu werden - zum Wohl der Menschen, der Menschheit und der Schwächsten. (Fidesdienst 27/9/2007; Zeilen 36 Worte 505)


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