AFRIKA/TSCHAD - Mitarbeiter von humanitären Hilfswerken im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik begrüßen UN-Resolution über die Entsendung von Sicherheitskräften

Donnerstag, 27 September 2007

N’Djamena (Fidesdienst) - Internationale Beobachter beurteilen die vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verabschiedete Resolution zur Schaffung einer „multidimensionalen“ Mission der Vereinten Nationen im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik (MINURCAT) zur Konsolidierung der Sicherheit in der Region.
Im Osten des Tschad sind kämpfen verschiedene Rebellenbewegungen gegen den amtierenden Präsidenten Idriss Beby. In der Region gibt es auch Basislager der Guerillakämpfer, die in der sudanesischen Region Darfur kämpfen, wo seit 2003 ein verheerender Bürgerkrieg herrscht. Wie das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen mitteilt, leben im Osten des Tschad zudem rund 240.000 sudanesische Flüchtlinge, die seit 2004 aus Darfur fliehen mussten. Sie sind in 12 Aufnahmelagern untergebracht. Im Tschad selbst nimmt auch die Zahl der Binnenflüchtlinge zu: derzeit sind es insgesamt 170.000. Im Nordosten der Zentralafrikanischen Republik leben weitere 2.660 Flüchtlinge aus Darfur.
Verschiedene bewaffnete Gruppen, die in der Region ihr Unwesen treiben gefährden die Flüchtlingen und auch die Mitarbeiter humanitärer Hilfswerke, die diese Menschen versorgen, fühlen sich ernsthaft bedroht.
Der Flüchtlingshochkommissar der Vereinten Nationen, Antonio Guiterres begrüßt die Resolution ebenfalls, wies jedoch darauf hin, dass die Truppen möglichst rasch stationiert werden müssen, da die humanitäre Lage im Osttschad bereits „sehr schwierig und schlimm“ ist und die Angst vor zunehmender Gewalt zu weiteren Flüchtlingsbewegungen führen könnte, sobald die Regenzeit vorbei ist.
Die MINURCAT-Mission soll sich aus drei Komponenten zusammensetzen: einer multidimensionalen UN-Einheit sollen Polizisten, Menschenrechtsexperten und zivile Mitarbeiter angehören; eine Sondereinheit aus dem Tschad sollen 850 Polizisten angehören, die ausschließlich die Sicherheit in den Flüchtlingslagern und in den Sidlungen der Vertrieben garantieren und für die Sicherheit der Mitarbeiter humanitärer Hilfswerke im Osttschad sorgen sollen; ein Militärkontingent der Europäischen Union wird im Sinne des Kapitels VII der Charta der Vereinten Nationen eingesetzt werden. Das Militärkontingent würde, sollte es zum Einsatz kommen, folgendes Mandat haben: Schutz der Zivilsten bei Gefahr, insbesondere der Flüchtlinge und Vertriebenen, Erleichterung der Versorgung mit humanitären Hilfsmitteln durch die Verbesserung der Sicherheitslage in der Region; Beitrag zum Schutz der UN-Mitarbeiter, der Infrastrukturen, der logistischen Basisstellen und der Ausrüstung der Vereinten Nationen. (LM) (Fidesdienst, 27/09/2007 - 34 Zeilen, 347 Worte)


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