AFRIKA/KENIA - Bischöfe: „Nein zur Gewalt. Man darf nicht Jugendliche manipulieren, wenn es darum geht, Chaos während der Zeit der Wahlkampagne zu verursachen“

Mittwoch, 26 September 2007

Nairobi (Fidesdienst) - „Gewalt als Form der Mobilisierung ist im Hinblick auf die Stabilität und das Wohlergehen unseres Landes inakzeptabel“, so der vorsitzende der Bischofskonferenz von Kenia, Erzbischof John Nuje, in einem Kommentar zum Klima der Gewalt während der Zeit der Wahlkampagne im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Dezember dieses Jahres in einem Interview mit der Nachrichtenagentur CISA. „Wir appellieren an alle politischen Parteien und an deren Verantwortliche mit der Bitte um Mäßigung während der Zeit der Wahlkampagne“, so Erzbischof Nuje weiter.
Zur jüngsten Episode der Gewalt kam es am 22. September: drei Oppositionspolitiker wurden mit Steinen und Pfeilen verletzt, nachdem sie ohne Einladung bei einer von den Anhängern des Präsidenten Veranstalteten Spendenaktion in einer ländlichen Gegend im Verwaltungsdistrikt Kisii aufgetaucht waren. Die drei sind Anhänger von Raila Odinga, des wichtigsten Herausforderers des amtierenden Präsidenten Mwai Kibaki, der bei den bevorstehenden Wahlen um eine weitere Amtszeit kandidiert.
Am 21. September hatten die Religionsführer des Landes einen im Rahmen einer öffentlichen Zeremonie, an der auch das Staatoberhaupt teilnahm, zu friedlichen Wahlen aufgerufen.
„Es ist wirklich Schade, dass wenn es zur Gewalt kommt, immer wieder Jugendliche sind, die von den Politikern manipuliert und von diesen für die schmutzige und gefährliche Arbeit eingesetzt werden“, so der vorsitzende der Bischofskonferenz von Kenia. „Dies ist inakzeptabel und muss von allen verurteilt werden“.
Auch der Präsident der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“, Bischof Peter Kairo, forderte zur Gewaltlosigkeit währen der Wahlkampagne auf: „Angesichts der bevorstehenden Zeit der Wahlkampagne fordern wir zu Ruhe, Toleranz und Achtung der Gesetze auf. Die Politiker sollen den eigenen persönlichen Interessen den Frieden voranstellen.“
Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember stehen sich der scheidende Präsident Kibaki und sein ehemaliger Verbündeter und heutige Oppositionskandidat Raila Odinga gegenüber. Odinga wird als charismatischer Anführer und Leitfigur des Orange Democratic Movement (ODM) betrachtet, und wird vor allem von den Mitgliedern seines Volksstammes im Westen Kenias unterstützt.
Staatspräsident Kibaki kandidiert für das neue Parteienbündnis Party of National Unity. Kibaki wurde 2002 als Kandidat des so genannten „Regenbogen“-Bündnisses gewählt, das im vergangenen Jahr aufgelöst wurde.
Der scheidende Präsident verspricht den Wählern die Fortsetzung seiner bisherigen Politik: kostenlose Grundschulen, Förderung des Gesundheitswesens und Ausbau der Infrastrukturen. (LM) (Fidesdienst 26/09/2007 - 38 Zeilen, 378 Worte)


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