AFRIKA/GHANA - Deutscher Botschafter überreicht Hilfsmittel für die Opfer der Flutkatastrophe an die ghanaischen Bischöfe

Freitag, 21 September 2007

Accra (Fidesdienst) - Angesichts der prekären humanitären Lage nach den Überschwemmungen in den drei nördlichen Regionen Ghanas, baten die katholischen Bischöfe des Landes die internationale Staatengemeinschaft um Hilfe. Zu den ersten Ländern, die auf den Appell antworteten, gehört die Bundesrepublik Deutschland, die durch ihren Botschafter in Accra, Dr. Marius Haas, einen Scheck in Höhe von 50.000 Euro an den stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Charles Palmer-Buckle von Accra, übereichte.
„Die überreichte Summe wird ausreichen um rund 21.000 Menschen, die nach den Überschwemmungen unter äußerst schwierigen Bedingungen leben, zwei Wochen lang mit Lebensmitteln zu versorgen“, so der Sprecher der Bischofskonferenz, Benedict Assorow, gegenüber dem Fidesdienst.
Bei der Überreichung des Schecks dankte Bischof Palmer Buckle der deutschen Regierung und Bevölkerung für die rasche Hilfe und die Unterstützung der Kirche bei deren Bemühen darum, „das Leid der Überschwemmungsopfer zu lindern“.
Die Verteilung der Hilfsmittel übernimmt die Diözese Navrongo-Bolgatanga. „Die Ghanaische Bischofskonferenz sammelt Spenden für Hilfsprogramme in den anderen betroffenen Gebieten, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen, womit wir den Einsatz der Regierung des Landes unterstützen wollen“, so der Pressesprecher der Bischöfe.
Wie aus einer ersten Bilanz hervorgeht starben in der Upper East Region insgesamt 31 Menschen. Rund 20.000 Wohnungen wurden zerstört und 95.000 Menschen sind obdachlos. Zahlreiche Flutopfer wurden in Schulen und Gemeindezentren untergebracht, andere konnten bei Freunden und Angehörigen unterkommen, deren Wohnungen nicht beschädigt wurden. Doch viele Menschen leben ganz einfach im Freien.
Die Überschwemmungen haben große Schäden in der Landwirtschaft verursacht und es droht eine Lebensmittelnot. Außerdem wurden zahlreiche Straßen sowie das Wasserversorgungssystem beschädigt, was die Gesundheit der Menschen im Norden Ghanas ernsthaft bedroht.
Allein in der Upper Region wurden 12.000 Hektar Ackerland zerstört, wo insgesamt 14.000 Tonnen Getreide produziert werden. Insgesamt starben zudem 11.000 Ziegen, Schafe und Runder.
Eine Delegation mit 20 Mitarbeitern von Hilfswerken der Vereinten Nationen (Weltentwicklungsprogramm, Welternährungsprogramm, UNICEF) und der Europäischen Union besuchten die von der Flutkatastrophe betroffenen Gebiete zur Planung der Hilfsprogramme in Zusammenarbeit mit der Regierung des Landes.
In Ghana sind 260.000 Menschen von den Überschwemmungen in zahlreichen afrikanischen Ländern betroffen (vgl. Fidesdienst vom 20. September 2007). Auf dem ganzen Kontinent wird die Zahl der Todesopfer auf rund 250 geschätzt. Rund 1,5 Millionen Menschen sind obdachlos. Die Regenfälle setzten kurz vor Erntebeginn ein, was sich verheerend auf die Lebensmittelsicherheit in den betroffenen Ländern auswirkt. (LM) (Fidesdienst, 21/09/2007 - 42 Zeilen, 391 Worte)


Teilen: