AFRIKA/SUDAN - „Der Druck der öffentlichen Meinung spielt eine grundlegende Rolle bei der Lösung der Krise“, so ein Missionar in einem Kommentar zum Darfur Day

Montag, 17 September 2007

Khartum (Fidesdienst) - „Der Druck der öffentlichen Meinung in aller Welt ist von grundlegender Bedeutung, wenn es um eine positive Wende bei der Krise in Darfur geht. Die Regierung in Khartum kann nicht länger so tun als ob es solche Kundgebungen nicht gäbe“, so ein Missionar mit langjähriger Erfahrung im Sudan in einem Kommentar zum „Darfur Day“ am 16. September.
„Staatspräsident Bashir ist ein pragmatischer Mensch und weiß, wann es an der zeit ist, sich für ernsthafte Verhandlungen einzusetzen. Wenn die internationale Staatengemeinschaft und die internationale öffentliche Meinung sich weiterhin mit dem Thema Darfur befassen, dann wird es meiner Meinung nach auch eine Lösung für die Krise geben“, so der Missionare. Der sudanesischer Präsident hatte bei seinem jüngsten Besuch in Italien und im Vatikan erklärt, dass seine Regierung bereit sei, einen unilaterales Waffenstillstand zu unterzeichnen, um die Friedensverhandlungen zu begünstigen, die am 27. Oktober in Libyen beginnen sollen (vgl. Fidesdienst vom 14. und 15. September 2007).
„Ich bin der Ansicht, dass bei komplexen Fragen, wie die Angelegenheit in Darfur, der diplomatische Weg der richtige ist. Man muss konstanten Druck ausüben und wenn es der Europäischen Union gelingt, einheitlich Stellung zu nehmen, dann wird dies eine ausschlaggebende Rolle spielen, wenn es darum geht, die internationale Staatengemeinschaft bei der Suche nach einer Lösung in Darfur und bei ähnlichen Fragen zu unterstützen“, so der Missionar abschließend.
Tausende Menschen haben in verschiedenen Städten in aller Welt an Demonstrationen teilgenommen, bei denen sie an die Menschen in Darfur erinnerten, die Opfer eines Krieges sind, der seit 2003 andauert. Die Veranstalter der Kundgebung, rund 50 humanitäre >Organisationen, die in der Region tätig sind, fordern einen bedingungsloses Waffenstillstand im Rahmen der Vereinbarungen, die bereits 2004 im Tschad geschlossen wurden und eine umgehende Stationierung von Truppen der Vereinten Nationen in Darfur, sowie eine Flugverbot für die sudanesische Luftwaffe in der Region und die Entwaffnung der arabischen Reitermilizen. Nicht zuletzt wurde auch ein humanitärer Korridor für die Versorgung der Menschen gefordert, die gezwungen sind, in Aufnahmecamps zu leben.
Bei dem Konflikt starben bisher über 200.000 Menschen und über 200.000 Menschen mussten die Region verlassen und in den Tschad und die Zentralafrikanischen Republik flüchten. Außerdem leben 2 Millionen Menschen in Aufnahmecamps in der Umgebung der Region. Die Krise in Darfur betrifft auch die benachbarten Länder und stört das Gleichgewicht in der gesamten Region. (LM) (Fidesdienst, 17/09/2007 - 34 Zeilen, 405 Worte)


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