AFRIKA - Der starke Anstieg des Euro-Kurses beeinträchtigt die Exportwirtschaft der afrikanischen Länder, deren Währung an die europäischen Divisen gekoppelt sind

Donnerstag, 13 September 2007

Rom (Fidesdienst) - Der Anstieg des Euro gegenüber dem Dollar bereitet den afrikanischen Länder der Region des CFA-Francs Sorgen. Diese Währung ist an den Kurs der europäischen Währung gekoppelt. Wenn der Eurokurs steigt, dann erden die Exporte dieser Länder weniger wettbewerbsfähig in den Volkswirtschaften, denen der Dollar als Handelswährung zugrunde liegt.
Am 13. September hat der Wechselkurs Dollar/Euro einen neuen Höchststand erreicht und lab um 9.15 Uhr (Greenwich) bei 1,397 Dollar für einen Euro.
Die Länder, die von diesem Anstieg des Euro am meisten betroffen sind, sind Cote d’Ivoire, Kamerun, Niger, Senegal und Togo. Der einzige Vorteil ist der Rückgang der Ausgaben für den Kauf von Kohlenwasserstoff, der in Dollar bezahlt wird. Doch die Erdölexportländer befürchten einen Rückgang der eigenen Einnahmen, sollten der Wechselkurs des Dollar weiterhin schwach bleiben.
„Wenn der Wertverlust des Dollar anhält, dann wird dies schwerwiegende Folgen für das Budget 2007 haben, da Einnahmen in Höhe von 700 Milliarden CFA-Francs aus dem Erdölgeschäft vorgesehen waren“, so Isaac Tomba, Professor für Wirtschaft an der Universität Yaoundé in Kamerun gegenüber der „Cameroon Tribune“. „Sollte sich nichts ändern, dann werden die Erdöleinnahmen sich jedoch auf höchstens 464 Milliarden CFA-Francs belaufen. Was ein Defizit von 300 Milliarden gegenüber den anfänglichen Hochrechnungen bedeutet.“
Die Volkswirtschaft Kameruns häng größtenteils vom Export der Landwirtschaftsprodukte ab: Kakao, Kaffee, Baumwolle, Benahnen und Holz. Außerdem nimmt das Land aus den Royalties für die Pipelines ein, durch die Erdöl aus dem Tschad entlang der Atlantikküste durch das Staatsgebiet Kameruns fließt. All diese Einnahmen werden durch den Kursverlust des Dollar beeinträchtigt.
Der CFA-Fancs ist die Landeswährung in 14 afrikanischen Ländern, bei denen es sich um ehemalige französische Kolonien handelt (mit Ausnahme von Äquatorialguinea, ehemals spanische Kolonie, und Guinea Bissau, ehemals portugiesische Kolonie): Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Republik Kongo, Cote d’Ivoire, Gabun, Äquatorialguinea, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Senegal, Zentralafrikanische Republik und Togo.
Der CFA-Francs wurde im Dezember 1945 als Währung der französischen Kolonien in Afrika eingeführt. 1958 er in Francs der Französischen Gemeinschaft in Afrika umbenannt und steht heute für den Francs der Afrikanischen Finanzgemeinschaft im Fall der Wirtschafts- und Währungsunion der Westafrikanischen Länder und Francs der Finanzzusammenarbeit Zentralafrikas für die Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft Zentralafrikas.
Der CFA war zunächst an den Währungskurs des französischen Francs gekoppelt. Mit der Einführung des Euro wurde eine fixe Bindung an den Euro vereinbart (1 Euro = 655,957 CFA Francs). Diese wollen afrikanische Wirtschaftsexperten nun in eine Bindung an einen „Währungskorb“ umwandeln (Dollar, Euro, Yen, Schweizer Franken, Pfund), doch dazu bedarf es des Einverständnisses Frankreichs und der Europäischen Zentralbank sowie der Zentralbank der Westafrikanischen Staaten. (LM) (Fidesdienst, 13/09/2007 - 43 Zeilen, 439 Worte)


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