AFRIKA/SIERRA LEONE - Zweite Runde der Präsidentschaftswahlen. Katholische Bischöfe: „Nein zur Gewalt. Lasst uns in der Einheit und im Einklang tätig sein“

Samstag, 8 September 2007

Freetown (Fidesdienst) - In Sierra Leone findet die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen statt (vgl. Fidesdienst vom 7. September 2007). Insgesamt 2,6 Millionen wahlberechtigte Bürger des Landes sollen ihre Stimme in 6.150 Wahllokalen abgeben. Die erste Wahlrunde fand am 11. August statt: dabei erhielten der Oppositionskandidat Ernest Bai Koroma (44% der Stimmen) und der scheidende stellvertretende Staatspräsident Solomon Berewa (38%) die meisten Stimmen. Beide Kandidaten hatten jedoch bei der ersten Wahlrunde das notwendige Quorum (absolute Mehrheit) nicht erreicht und stehen einander nun bei der zweiten Wahlrunde gegenüber, bei der eine einfache Mehrheit ausreichend ist. Bei der ersten Wahlrunde, bei denen die Wähler auch die Abgeordneten des Landes wählten hatte die All People’s Congress Paprty, der Koroma angehört, 59 von insgesamt 112 Sitzen im Parlament erhalten, während die Sierra Leone People’s Party von Berewa insgesamt 43 Sitze erhielt.
Der ehemalige Minister Charles Margai, der bei der ersten Wahlrunde 14% der Stimmen erhielt, bot Koroma die eigene Unterstützung an und machte ihn somit zum Favoriten der zweiten Wahlrunde.
Während der Zeit der Wahlkampagne wahr es zu zahlreichen Zwischenfällen und Gewalt gekommen, die von den Bischöfen in einer gemeinsamen Botschaft verurteilt wurde: „Wir verurteilen alle, die mit ihren Handlungen und ihrem Verhalten den Tribalismus oder den Regionalismus mit dem Ziel des Machtgewinns schüren“, schreiben die Bischöfe. „Aufständisches Handeln, Erpressungen, Zerstörung, Gewalt und Gesetzesverstöße sind verwerflichen und inakzeptable Praktiken“.
Die Bischöfe bitten das Land darum, sich „Gott unterzuordnen“, sich für die Einheit zu engagieren und Stammesdenken abzulehnen, da es im Land zu einer Spaltung führe.
Die katholische Kirche bot im Vorfeld der Wahlen zahlreiche Informations- und Bildungsmöglichkeiten für die Bürger des Landes an, insbesondere über Radio Maria und die Initiativen der bischöflichen Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“. (LM) (Fidesdienst, 08/09/2007 - 27 Zeilen, 303 Worte)


Teilen: