AFRIKA/BURUNDI - Heftige Auseinandersetzungen zwischen den beiden rivalisierenden Flügeln der Nationalen Befreiungskräfte (FNL) zwingen tausende Einwohner eines Hauptstadtviertels zur Flucht

Dienstag, 4 September 2007

Bujumbura (Fidesdienst) - Zu heftigen Auseinandersetzungen kam es am Morgen des heutigen 4. September in Butere einem Stadtteil im Norden von Bujumbura, der Hauptstadt Burundis. Dabei standen sich zwei rivalisierende Flügel der Rebellenbewegung der Nationalen Befreiungskräfte (FNL), der letzten noch aktiven burundischen Rebellengruppe gegenüber, die derzeit ein Friedensabkommen mit der Regierung verhandeln, während bereits 2006 ein Waffenstillstand vereinbart wurde (vgl. Fidesdienst vom 17. Juni 2006). Ein Teil der Rebellen, der die Autorität des FNL-Anführers Agathon Rwasa nicht mehr anerkennt, hat sich seit über zwei Wochen in Butere niedergelassen. Gegen 5.00 Uhr Ortszeit kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden rivalisierenden Flügeln. Bisher stehen noch keine Angaben zur genauen Zahl der Opfer zur Verfügung, doch mindestens 5.000 Einwohner des Stadtteils sahen sich zur Flucht gezwungen.
Burundi versucht seit 10 Jahren mühsam die Folgen des Bürgerkriegs zu überwinden. Nach den Wahlen im Jahr 2005 wird das Land von Vertretern der größten ehemaligen Rebellenbewegung des Landes, FDD, regiert, die nach dem Friedensabkommen von 2003 auf den bewaffneten Kampf verzichtet hatte und sich bei der Machtübernahme an demokratische Regeln hielt. Die FNL hatte sich hingegen lange Zeit geweigert, Verhandlungen mit der Regierung aufzunehmen, die nach Ansicht der Rebellen das Ergebnis internationaler Druckausübung ist und damit nicht legitim. Erst 2006 willigten die Rebellen der FNL schließlich in Verhandlungen ein, die nach einem ersten Waffenstillstandsabkommen jedoch sofort zum Stillstand kamen. Ende August baten die Bischöfe des Landes in einem Appell an die Verantwortlichen um die Wiederaufnahme der Verhandlungen. (LM) (Fidesdienst, 04/09/2007 - 22 Zeilen, 260 Worte)


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