EUROPA/SPANIEN - Bürgererziehung: “Sich dem Fach zu widersetzen ist Pflicht für jede verantwortungsvolle Familie. Es geht um Freiheit, Verteidigung des obersten Grundrechts unsere Kinder nach unseren Vorstellungen zu erziehen.”

Dienstag, 24 Juli 2007

Madrid (Agentur Fides) - Im neuen Schuljahr, das im September beginnt, wird in allen spanischen Schuleinrichtungen das Fach “Bürgererziehung” gelehrt werden. Es ist Pflichtfach und hat - bestimmt vom Unterrichtsministerium - die Formation des moralischen Gewissens der Schüler zum Gegenstand, wie die Vereinigung “Professionisten für die Ethik” erklären. In Andalusien ist es dieser Vereinigung gelungen einen Entwurf des Inhalts dieses Faches einzusehen und hat dabei einige Begriffe hervorgehoben, die eindeutig in den bereich der moralischen Erziehung der Schüler gehören, wie z.B.: Familienrealitäten; Überwindung von Vorurteilen, Homophobie, Ablehnung von Diskriminierung hinsichtlich sexueller Entscheidungen, moralische Dimension der menschlichen Wesen, moralischer Pluralismus und Ablehnung ethischer Intoleranz,
Sozialisierungsprozess.
> Abgesehen vom Inhalt klagt die Vereinigung “Professionisten für die Ethik”, dass der Streit um dieses Fach sich auf das bezieht, was es im Eigentlichsten ist: moralisierend und indoktrinierend. Eben aus diesem Grund haben zahlreiche Eltern das Formular ausgefüllt, mit dem sie ihren Kindern den Besuch dieses Unterrichtsfaches verweigern.
> Luis Carbonel, der Vorsitzende der Concapa (Katholischer Nationalbund der fam ilienväter und Schülerväter) hat erklärt, dass “die Verweigerung dieses Faches eine Pflicht für jede verantwortungsbewusste Familie ist. Es geht um die Freiheit, um die Verteidigung des höchsten Grundrechts, unsere Kinder gemäß unseren Prinzipien zu erziehen”. Und er hat hinzu gefügt:” die Regierung benutzt dieses Unterrichtsfach um die Rolle der Eltern an sich zu reißen und unsere Kinder so zu erziehen als seien es die ihren.” Deshalb widersetzen sich immer mehr Familien der Arroganz einer Regierung, die die Seele unserer Kinder kolonisieren will; die den Dialog nicht will; die versucht lediglich ihr eigenes Modell vom Bürger durchzusetzen, ungeachtet der Werte von Freiheit und Würde, die jeder Mensch verdient.” Die Concapa hatt das Ministerium aufgefordert den Unterricht dieses faches einzustellen und sich dem Dialog mit den Elternvertretern zu stellen, um den Inhalt des Faches gemeinsam zu vereinbaren und festzuschreiben, dass die beteiligung am Unterricht in dieser Materie freiwillig ist.. Andernfalls “wird es unvermeidlich zu einer weieren großen Kundgebung kommen, in der die Unterrichtsfreiheit gefordert werde”.
> Benigno Blanco, der Vorsitzende des Spanischen Familienforums, hat ein Schreiben an das Europäische Parlament geschickt, in dem er erklärt, dass in Spanien ein Konflikt bestehe zwischen Regierung und Familien und nicht zwischen Regierung und Kirche, denn letztere habe sich darauf beschränkt die von den Eltern zur Verteidigung ihrer Freiheit eingeleiteten Bürgerinitiativen zu unterstützen. Gleichzeitig sagt Blanco, dass die spanischen Familien sich nicht dem fach an sich widersetzen, sondern einigen der Themen, die “unvereinbar sind mit der Ausübung der Erziehungs-freiheit der Eltern” (RG)(Agentur Fides 24/7/2007


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