AFRIKA/GHANA - Gipfeltreffen der Afrikanischen Union: Kompromiss im Hinblick auf die Schaffung der Vereinigten Staaten von Afrika

Mittwoch, 4 Juli 2007

Akkra (Fidesdienst) - Am Ende des Gipfeltreffens der Afrikanischen Union in Akkra (Ghana) beschlossen die Staats- und Regierungschefs der afrikanischen Staaten die Beschleunigung der wirtschaftlichen und politischen Integration des Kontinents. Dabei wurden jedoch keine umgehenden Verpflichtungen zur Gründung der Vereinigten Staaten von Afrika eingegangen. Das Gipfeltreffen ging am 3. Juli um Mitternacht zu Ende, nachdem man drei Tage lang darüber verhandelt hatte, ob eine kontinentale Regierung bereits innerhalb kurze Zeit geschaffen werden sollte oder ob zunächst ein sorgfältiges Studium der Zeiten und Modalitäten für das Erreichen eines solchen Ziels notwendig ist.
Alle Teilnehmer waren sich jedoch darüber einig, dass die Schaffung der Vereinigten Staaten von Amerika angestrebt werden sollte, so dass es im Schlussdokument zum Gipfeltreffen zu einem Kompromiss zwischen den beiden Positionen kommt. „Die Debatte hat zu einer gemeinsamen Vision hinsichtlich der Prinzipien bei der Schaffung einer Einheitsregierung geführt. Wir haben alle die Vision von einer vereinten lebendigen Kontinentalunion“, so der ghanaische Präsident John Kufuor im Gespräch mit den Journalisten.
Die afrikanischen Staats- und Regierungschefs einigten sich auf die Schaffung eines Ministerausschusses zum Studium der Modalitäten für die Gründung einer Föderation der afrikanischen Staaten von Kairo bis Kapstadt, unter einer einheitlichen Regierung, der Auswirkungen auf die nationale Souveränität und auf die bestehenden regionalen Wirtschaftsblocks.
Die Kommission soll eine „Roadmap“ erstellen und einen Kalender für die Schaffung der Vereinten Staaten von Afrika festlegen, die Teil eines Berichts sein sollen ,der beim nächsten Gipfel der Afrikanischen Union im Januar nächsten Jahres vorgelegt werden soll.
Die Frage der Afrikanischen Einheit stand im Mittelpunkt der Agenda des Gipfels, bei dem die Probleme im Zusammenhang mit den großen Kriegstragödien vor allem in Somalia und im Sudan nur am Rande behandelt wurden.
Auf wirtschaftlicher Ebene haben die Finanzminister der Teilnehmerländer des Gipfels in Akkra die Schaffung eines Afrikanischen Entwicklungs- und Investmentfonds (Pan African Infrastructure Development Fund, PAIDF) beschlossen, dem sowohl private als auch öffentliche Investoren angehören sollen. Zu den Prioritäten des PAIDF gehört der Bau eines Großflughafens für Westafrika, einer mautpflichtigen Autobahn in Nigeria, eines Gasverteilungsnetzes in Namibia und Investitionen in der Demokratischen Republik Kongo zum Bau des Inga-Staudamms und den Ausbau des Satellitenempfangs in den Ländern südlich der Sahara. (LM) (Fidesdienst, 04/07/20007 - 35 Zeilen, 369 Worte)


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