AFRIKA/SIMBABWE - Die Vorschrift der Halbierung der Preise der Grundnahrungsmittel könnte eher schädlich als von Nutzen sein

Mittwoch, 4 Juli 2007

Harare (Fidesdienst) - Der Beschluss der Regierung, die Preise der Grundnahrungsmittel für die Endverbraucher um 50% zu kürzen führte in der Volkswirtschaft des Landes zu Chaos. Wie Journalisten aus der Hauptstadt Harare berichten, ist die Situation dramatisch und die Regale der Lebensmittelgeschäfte sind leer.
In der vergangenen Woche hatten die zuständigen Behörden des Landes bei einer Inflationsrate, die bereits außer Kontrolle geraten ist (300% pro Woche), beschlossen, die Preise der Grundnahrungsmittel zu halbieren. Die Umsetzung des Beschlusses wird von Regierungsinspektoren, Polizeibeamten und Mitgliedern der dem Staatspräsidenten Mugabe nahe stehenden Jugendmiliz geprüft.
Zahlreiche Geschäftsleute haben, um den Kontrollen zu entgehen, ihre Geschäfte geschlossen. Folge ist die Entstehung eines Schwarzmarkts, auf dem die Preise höher sind. Der Beschluss der Regierung könnte deshalb zu eine Zuspitzung der Situation führen, die bereits durch die hohe Inflationsrate, die weit verbreitete Arbeitslosigkeit und den Zusammenbruch der Agrar- und Industrieproduktion stark beeinträchtigt ist. Wie der Verband der Industriellen des Landes mitteilt, ist die Industrieproduktion im Vergleich zu 2000 um zweit Drittel zurückgegangen.
Wenn es darum geht, die Unzufriedenheit unter der Bevölkerung und die politische Opposition in Schach zu halten, scheut sich die Regierung nicht vor Gewalt zurück. Die christlichen Kirchen des Landes verurteilten erst vor kurzem die Folter an Verhafteten. Auch Bischof Kevin Dowling von Rustenburg (Südafrika) verurteilte den Einsatz von Gewalt. „Die südafrikanischen Bischöfe wissen, was Apartheid unter der Bevölkerung anstellen kann“ so Bischof Dowling bei einer Ansprache in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt in Simbabwe. „Unser Volk hat gelitten, viele Menschen wurden verschleppt oder ermordet. Gott stand nicht auf der Seite des Apartheid-Regimes und Gott steht nicht auf der Seite des Regimes in Simbabwe“, so der Bischof abschließend. (LM) (Fidesdienst, 04/07/2007 - 26 Zeilen, 286 Worte)


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