VATIKAN - Papst Benedikt XVI. besucht die Vatikanbibliothek: „Es ist eure Aufgabe die Synthese zwischen Kultur und Glauben zu bewahren, die aus den wertvollen Dokumenten und Schätzen, die ihr hier aufbewahrt hervorgeht“

Dienstag, 26 Juni 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Der Vatikanbibliothek stehen umfassende Restaurierungsarbeiten bevor, „nicht umsonst heißt sie „Apostolische“, denn sie ist eine Institution, die seit ihrer Gründung als Bibliothek des Papstes betrachtet wird“, so Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch in der Vatikanbibliothek und im Vatikanarchiv am 25. Juni. Der Papst erinnerte das besondere Band, das zwischen der Apostolischen Bibliothek und dem Petrusnachfolger besteht, wie es auch von seinen Vorgängern bekräftigt wurde: Papst Sixtus IV. beschrieb deren Aufgabe so: „Ad decorem militantis Ecclesiae et fidei augmentum - Zum Schmuck der engagierten Kirche und zur Verbreitung des Glaubens“. Papst Nikolaus V. beschrieb die Zielsetzungen wie folgt: „Pro communi doctorum Virorum commodo - Zum Nutzen und für das gemeinsame Interesse der Wissenschaftler“. Auch Johannes Paul II. betonte die besondere Beziehung: „Im Laufe der Jahrhunderte“, so Papst Benedikt XVI., „hat die Vatikanbibliothek diese ihre Sendung übernommen und vervollkommnet, so dass sie heute ein behagliches Heim der Wissenschaft, der Kultur und des Humanen geworden ist, das den Studierenden aus aller Welt seine Pforten öffnet, ungeachtet der religiösen und kulturellen Herkunft. Eure Aufgabe ist es, liebe Freunde, die ihr hier täglich arbeitet, die Synthese zwischen Kultur und Glauben zu bewahren, die aus den wertvollen Dokumenten und Schätzen, die ihr hier aufbewahrt hervorgeht, aus den Mauern die euch umgeben, aus den Museen in euer Nachbarschaft und aus der wunderbaren Basilika, die leuchten vor euren Fenstern erscheint.“
In seiner Ansprache betonte der Papst, dass er die Arbeit des Geheimarchivs und der Apostolischen Bibliothek, die von Forschern und Wissenschaftlern aus aller Welt besucht werden, gut kennt. „Von vielen Seiten erhalten das Geheimarchiv und auch die Apostolische Bibliothek Zeichen der Wertschätzung und des Lobes von kulturellen Einrichtungen und privaten Wissenschaftlern aus allen Ländern“, so der Papst, der seinen Dank und seine Verbundenheit zum Ausdruck brachte. Sodann fügte er hinzu: „Ich bekenne, dass ich an meinem siebzigsten Geburtstag gehofft hatte, dass mir der geschätzte Johannes Paul II. gewährt, mich ganz dem Studium und der Forschung der interessanten Dokumente widmen zu dürfen, die ihr hier aufbewahrt: Es sind wahre Meisterwerke, die uns helfen, die Geschichte der Menschheit und des Christentums zu durchlaufen. In seiner Vorsehung hat der Herr ein anderes Programm für meine Person vorgesehen, und deswegen bin ich nun nicht als leidenschaftlicher Erforscher alter Texte unter euch, sondern als Hirt, der dazu berufen ist, alle Gläubigen zu ermutigen, am Heil der Welt mitzuwirken, indem jeder den Willen Gottes dort erfüllt, wohin er uns zu arbeiten gestellt hat.“
Papst forderte sodann alle auf, „diese Arbeit stets als eine wahre Mission zu betrachten, die mit Leidenschaft und Geduld, Höflichkeit und Glauben erfüllt werden sollte. Sorgt dafür, dass stets eine angenehmes Bild vom Apostolischen Stuhl entsteht, im Bewusstsein, dass die Botschaft des Evangeliums auch durch euer konsequentes christliches Zeugnis verbreitet wird“. Abschließend gab der Papst die Ernennung von Kardinal Jean-Louis Tauran zum Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog bekannt. An seiner Stelle ernannte Papst Benedikt XVI. Erzbischof Raffaele Farina in das Amt des Archivars und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche. Zum Präfekt der Apostolischen Vatikanbibliothek wurde Prälat Cesare Pasini ernannt. (SL) (Fidesdienst, 26/06/2007 - 46 Zeilen, 547 Worte)


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