AMERIKA/MEXIKO - Erzbischof von Oaxaca fordert mit Nachdruck eine Reform des Staates, die den Notwendigkeiten und den Erfordernissen aller entspricht

Donnerstag, 21 Juni 2007

Oaxaca (Fidesdienst) - Die katholische Kirche in Oaxaca fordert mit Nachdruck eine tief greifende Reform des Staates, mit der Behörden und Bürger zur Überwindung der gegenwärtigen „sozialen Notlage“ beitragen. Erzbischof José Luis Chavez Botello von Oaxaca äußerte sich in einer Verlautbarung zu den Ereignissen am 14. Juni, bei denen es anlässlich der Gedenkfeiern zum Jahrestag der Protestkundgebung, bei der im vergangenen Jahr ein Mensch ums Leben gekommen war, erneut zu gewaltsamen Ausschreitungen kam (vgl. Fidesdienst vom 9/01/2007; 04/12/2006; 28/11/2006; 31/10/2006). Nach Ansicht des Erzbischofs zeigt diese Episode erneut, dass „tiefe weiterhin Unzufriedenheit herrscht und Wunden noch nicht geheilt sind“. „Es ist deshalb eine objektive Einschätzung notwendig, die es uns ermöglicht, uns die positiven und negativen Aspekte des Konflikts bewusst zu machen, in der Absicht die Erfahrung zu nutzen, um einen strukturellen und konstruktiven Wandel unseres Staates herbeizuführen“, so der Erzbischof von Oaxaca.
Erzbischof Jose Luis Chavez Botello fordert in diesem Sinn zu einer realistischen Einschätzung der Dinge auf „damit persönliche Interessen und Verantwortungslosigkeit uns nicht blenden“. Obschon es Anzeichen für ein Verantwortungsbewusstsein gebe, sei jedoch schnelles Vorgehen bei der Gewährleistung von Gerechtigkeit, Bekämpfung von Korruption notwendig, „damit persönliche Interessen und Gruppen Interessen nicht dem Gemeinwohl vorgezogen werden“. Außerdem wies er in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in viele in Oaxaca der Versuchung nachgeben, „wenn es um persönliche Vorteile geht“ und nicht immer „eine verantwortliche Beteiligung der Gesellschaft beim Schutz und bei der Konsolidierung des Gemeinwohls“ gewährleistet sind.
„Jegliche Missachtung der Person beleidigt die ganze Gesellschaft“, betont der Erzbischof, „und wenn davon viele betroffen sind, dann besteht Gefahr für die ganze Menschheit“. Deshalb erinnert der Erzbischof von Oaxaca an die „unverzichtbare Dringlichkeit einer wahren und tief greifenden Staatsreform, die den Notwendigkeiten und Erfordernissen der Bürger von Oaxaca entsprechen“. (RG) (Fidesdienst, 21/06/2007 - 28 Zeilen, 304 Worte)


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