AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Wir dürfen die wichtigen Errungenschaften des Friedens der vergangenen Jahre nicht erneut in Frage stellen“, so der neue Vorsitzende der Assoziation der Bischofskonferenzen Zentralafrikas, Erzbischof Ntamwana

Donnerstag, 21 Juni 2007

Kinshasa (Fidesdienst) - „Wir brauchen Frieden und Stabilität, damit wir im Interesse unserer Völker arbeiten können“, so Bischof Augustin Misago von Gikongoro (Ruanda), einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden der Assoziation der Bischofskonferenzen Zentralafrikas (ACEAC) bei einer Pressekonferenz am Ende der Neunten Versammlung der Assoziation, die in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo tagte. Die Bischöfe der ACEAC (in der sich die Demokratische Republik Kongo, Burundi und Ruanda zusammenschließen) ernannten Eruzbischof Simon Ntamwana von Gitega (Burundi) zum neuen Vorsitzenden ihres Zusammenschlusses.
„Unsere Länder sind Ruinenfelder geworden, denn sie wurden von Plünderungen und Kriegen überrollt. Damit wurden auch alle Pläne zerstört“, so Bischof Misago. Der neue Vorsitzende der ACEAC wollte jedoch auch ein Zeichen der Hoffnung setzen und wies darauf hin, dass es auch „bedeutende Fortschritte“ bei der Konsolidierung des Friedens in der Region gegeben hat. „Die Waffen machen keinen Lärm mehr, wie noch vor einigen Jahren. Unsere Völker haben sich gegenseitig anerkannt, wenn es darum geht, dasselbe Lebensumfeld zu teilen“, so der Erzbischof von Gitega, der jedoch davor warnt, die wichtigen Errungenschaften der vergangenen Jahre in Frage zu stellen.
Bischof Misago fügte hinzu, dass die Botschaft der Bischöfe der Demokratischen Republik, Ruandas und Burundis aus dem Jahr 1999 (Stoppt den Krieg, seid alle Brüder“) immer noch aktuell sei. Die Situation sei vor allem im Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo besorgniserregend, wo es weiterhin bewaffnete Gruppen gebe, die Übergriffe auf die Zivilbevölkerung verübten. Am gestrigen 20. Juni hatte unterdessen eine Delegation des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen die kongolesische Regierung dazu aufgefordert, „tief greifende Lösungen“ im Hinblick auf die Krise zu suchen und dabei den politischen und diplomatischen Weg zu bevorzugen.
Die Bischöfe der Region der Großen Seen brachten ihren Vorbehalt gegenüber dem so genannten Protokoll von Maputo zum Ausdruck, dass in der mosambikanischen Stadt im Juli 2003 unterzeichnet wurde, und das die Bischöfe als „große Gefahr für die christlichen moralischen Werte und die afrikanische Kultur“ bezeichnen. Die Normen des Protokolls, an dem die katholische Kirche Kritik übt, sind insbesondere im Artikel 14 unter Paragraph 2c festgelegt, wo es heißt dass „die Rechte der Frau hinsichtlich der Fortpflanzung geschützt werden sollen, indem man Abtreibungen im Fall von Vergewaltigung, Inzest und bei der Gefährdung der physischen und psychischen Gesundheit der Frau durch die Schwangerschaft oder des Lebens der Mutter oder des Fötus genehmigen“ (vgl. Fidesdienst vom 26. Januar 2006). „Eine solche Erklärung mach das Protokoll von Maputo zu einem Instrument zur Unterstützung des Rechts auf Abtreibung“, so die Mitglieder der ACEAC, die die afrikanischen Regierungen, die dies noch nicht getan haben, das Dokument nicht zu ratifizieren. (LM) (Fidesdienst, 21/06/2007 - 41 Zeilen, 453 Worte)


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