EUROPA/ZYPERN - „Papst Benedikt XVI. ist ein großer Theologe, der nicht nur die katholische sondern auch die orthodoxe Theologie perfekt kennt“, so Seine Seligkeit Chrysostomus II., orthodoxer Erzbischof von Nuova Giustiniana und ganz Zypern zum Abschluss seines Besuchs in Rom

Dienstag, 19 Juni 2007

Rom (Fidesdienst) - „Papst Benedikt XVI. ist ein großer Theologie, der nicht nur die katholische sondern auch die orthodoxe Theologie perfekt kennt“, so seine Seligkeit Chryostomos II. orthodoxer Erzbischof von Nuova Giustiniana und ganz Zypern bei einer Pressekonferenz zum Abschluss seines sechstägigen Besuchs in Rom und im Vatikan. „Wir sind davon überzeugt, dass sich Papst Benedikt eine erneuter Annäherung der beiden Kirchen wünscht und das er alle Probleme im Detail kennt; die letzten Päpste haben alle zur ökumenischen Annäherung beigetragen, doch es ist gewiss, dass mit Papst Benedikt XVI. eine solche Annäherung leichter sein wird als mit jedem anderen.“
„Ich jedoch“, so Chrysostomus II., dass der Dialog nicht nur vom Papst abhängt, sondern dass es um ihn herum auch die Kure gibt, wie es um den Patriarchen von Moskau, Alexej II. den Heiligen Synod und seine Mitarbeiter gibt; alle entwickeln gemeinsam eine Strategie und es gibt viele, die in diese Richtung arbeiten müssen“.
Der orthodoxe Erzbischof erinnerte auch an die Fortschritte des theologischen Dialogs und forderte dazu auf, nach „tausendjähriger Spaltung“, langsam voranzuschreiten. Im Hinblick auf einen eventuellen Aufenthalt des Papstes auf Zypern im Rahmen einer Reise nach Jerusalem betonte der Erzbischof, dass es noch keine Daten dafür gebe, dass jedoch ein Papstbesuch für Zypern „ein großer Segen“ wäre.
Chrysostomus II. betonte auch, dass „Zypern auch eine Lösung sein könnte“, wenn der Patriarch von Moskau Alexej II. und der Papst sich zu einem Treffen auf einem neutralen Gebiet außerhalb von Rom oder Moskau entschließen sollten. Der zypriotische Erzbischof wird im Juli Moskau besuchen und dort Alexej II. begegnen und zur Widerannäherung der katholischen und orthodoxen Kirche beitragen. „Wir sind gegenüber allen Lösungen offen“, so der Erzbischof zu einem eventuellen Gipfeltreffen zwischen dem Papst und dem Moskauer Patriarchen, „wir hoffen, dass die Kontakte einen positiven Ausgang haben werden. Wir wissen nicht, ob sie sich dazu entschließen und für den Fall dass sie dies tun sollten, wissen wir nicht ob eine solche Begegnung in Moskau, Rom oder an einem anderen Ort stattfinden wird: auch Zypern könnte eine Lösung sein.“
Am Samstag, den 16. Juni, hatte Chrysostomus II. zusammen mit Papst Benedikt XVI. eine gemeinsame Erklärung der beiden Kirchen, der katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche Zyperns unterzeichnet.
Im Verlauf des Gesprächs mit den Journalisten sprach Chrysostomus II. auch das Problem der Kirchen und Klöster im besetzten Teil der Insel an. „Wir bitten darum, dass wir auf unsere Kosten die Kirchen im türkischen Teil Zyperns restaurieren dürfen und dass wir dort wieder beten dürfen. Wir bitten darum, dass man die fünf wehrlosen Mönche im Alter über 80 Jahren, die darum bitten dort sterben zu dürfen, in das Kloster des heiligen Barnabas zurückkehren lässt“, so der Erzbischof, der auch daran erinnerte, dass die Beziehungen zwischen den verschiedenen Gemeinden der Insel „brüderlich“ sind und wünschte sich, dass von Seiten aller, die Menschenrechte geachtet werden. (LM) (Fidesdienst, 19/06/2007 - 42 Zeilen, 506 Worte)


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