AMERIKA/KOLUMBIEN - Rund 8% der Kolumbianer sind Vertriebene: man muss Aggressionen und Menschenrechtsverstößen ein Ende setzen

Mittwoch, 13 Juni 2007

Bogotà (Fidesdienst) - Rund acht von hunderte Einwohnern Kolumbiens wurden in den letzten 20 Jahren aus ihrer Heimat vertrieben. Aus diesem Grund brachte die Ortskirche in Zusammenarbeit mit CODHES (Consultoria para los Derechos Humanos y el Desplazamiento) und dem Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) anlässlich der Eröffnung des Jahres der Vertriebenen 2007 eine Unterschriftenkampagne für die rund 3,5 Millionen Menschen.
Wie der Leiter des Büros für Soziales der Bischofskonferenz, Bischof Hector Fabio Henao Gaviria, betont, ist Kolumbien wahrscheinlich das Land mit den meisten Vertriebenen. Alle Sektoren sind betroffen: aus 750 Kommunen wurden die Menschen vertrieben, 150 Gemeinden haben Vertriebene aufgenommen.
Der Leiter von CODHES, Marco Romero, betont, dass nur 4% der Vertriebenen beim Kauf einer Wohnung unterstützt wurden und 16% Hilfe bei der Arbeitssuche erfuhren. Über 65% haben weder eine Krankenversicherung noch Zugang zum Bildungswesen.
„Während die zuständigen Behörden darüber beraten, was für die Gesundheit und die Bildung aller Kinder getan werden muss, sieht der Haushalt 40.000 Bezuschussungen für Wohnungen vor. Doch nach Schätzungen der Organisation ‚Acion Social’, haben rund 450.000 Familien noch keine Wohnung“, so Romero.
Die Kirche äußert die eigene Sorge im Hinblick auf die Tatsache, dass dieser Bevölkerungsteil unter äußerst Schwierigen Bedingungen lebt. Bischof Henao lädt alle dazu ein, mit der eigenen Unterschrift eine Geste der Solidarität zu tun und darauf hinzuweisen, dass die Zwangsumsiedelung ein Problem der ganzen kolumbischen Bevölkerung ist und die meisten Gemeinden des Landes betrifft.
Der Vertreter des UNHCR, Roberto Meier, bekräftigte, dass man die Unterschriften der Regierung und dem Kongress übergeben werde und allen, die etwas für die Vertriebenen tun können.
„Die Vertriebenen sind Opfer und wir sind uns der Tatsache bewusst, dass sie nicht nur unsere Aufmerksamkeit verdienen, sondern auch eine physische und moralische Wiedergutmachung. Wir müssen den Aggressionen und den Menschenrechtsverstößen ein Ende setzen“, so Meier. (AP) (Fidesdienst, 13/06/2007 - 33 Zeilen, 310 Worte)


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