AFRIKA/MALAWI - „Die Beisetzungsfeiern für die First Lady könnten der Einheit Malawis förderlich sein“, hofft ein Monfortaner Missionar

Dienstag, 12 Juni 2007

Lilongwe (Fidesdienst) - „Am 9. Juni 2007 stand Malawi still, um an der Begräbnisfeier für die die am vergangenen 28. Mai First Lady Ethel Muthakrika, Ehefrau des Staatspräsidenten Bingu wa Mutharika teilzunehmen“, berichtet P. Piergiorgio Gamba, der als Monfortaner Missionar in dem Afrikanischen Land tätig ist, im Gespräch mit dem Fidesdienst.
Die Leiche war in den drei Regionen des Landes in Mzuzu im Norden, Lilongwe im Zentrum und im Sanjika State House im Süden aufgebahrt und wurde am 9. Juni in dort im Rahmen einer Begräbnisfeier beigesetzt, die den ganzen Tag dauerte. An der Feier nahmen Vertreter aller christlichen Konfessionen teil. Für die katholische Kirche (das Staatsoberhaupt ist katholisch) nahmen Erzbischof Tarcisius Ziyaye von Blantyre und der Apostolische Nuntius in Sambia und Malawi, Erzbischof Nicola Girasoli teil. Auch die zivilen Behörden waren vollständig vertreten. Unter den ausländischen Würdenträgern war der tansanische Staatspräsident und das Staatsoberhaupt von Symbabe, Robert Mugabe, mit ihren jeweiligen Ehefrauen anwesen..
„Es handelte sich um eine politische Begräbnisfeier, die dem Land auch dabei helfen könnte, zu mehr Einheit zu finden“, so der Missionare.
Die politische Lage des Landes ist weiterhin sehr kritisch und es herrschen zahlreiche Spaltungen in Politik und Gesellschaft. Darunter erinnert Pater Gamba daran, dass „die endgültige Auslegung des Artikels 65 der Verfassung zum Rücktritt von rund einem Drittel der Parlamentarier führen könnte, die die Partei in den vergangenen drei Jahren gewechselt haben“. Das gegenwärtige Parlament, das derzeit über den Haushalt für die Jahre 2007-2008 berät, ist gespalten und die Opposition könnte mit einer zahlenmäßigen Mehrheit die Regierung destabilisieren.
Fünf Parlamentarier könnten aus dem Parlament ausgeschlossen werden, wie gegen sie ein gerichtliches Verfahren läuft. „In Malawi sind außerdem für den November 2007 Wahlen geplant, ein Prüfstand, den die Regierung mehrmals hinausgezögert hat, dem sie sich jedoch nun wird stellen müssen“, so der Missionar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 12/06/2007 - 27 Zeilen, 314 Worte)


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