VATIKAN - Benedikt XVI. beim Angelusgebet: „In der heutigen Zeit, die oft laut und hektisch ist, ist es wichtiger denn je, die Fähigkeit der inneren Ruhe und Sammlung zu pflegen“ - Appell für alle Menschen, darunter auch die katholischen Priester, die sich in aller Welt in Händen von Entführern befinden

Montag, 11 Juni 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am Sonntag, den 10. Juni, dem Tag, an dem in zahlreichen Ländern das Fronleichnamsfest gefeiert wurde, lud Papst Benedikt XVI. die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen in seiner Ansprache vor dem Angelusgebet ein, „das höchste Geheimnis unseres Glaubens zu feiern: die heilige Eucharistie, die reale Gegenwart des Herrn Jesus Christus im Geheimnis des Altars“. Insbesondere erinnerte der Papst an das nachsynodale Apostolische Schreiben „Sacramentum caritatis“ und unterstrich die Beziehung zwischen der Feier der Eucharistie und der Anbetung: „Die Heilige messe ist an sich die größte Handlung der Anbetung der Kirche … Die Anbetung außerhalb des Gottesdienstes verlängert und vertieft, was bei der liturgischen Feier geschieht, und mach eine echte und tiefe Annahme Christi möglich.“
In diesem Zusammenhang empfahl der Heilige Vater erneut allen Hirten und Gläubigen die Praxis der eucharistischen Anbetung und lobte die Institute des Geweihten Lebens, die Vereine und die Bruderschaften, die sich dieser in besonderer Weise widmen: „sie erinnern alle an die zentrale Bedeutung Christi in unserem persönlichen und kirchlichen Leben.“ Insbesondere brachte der Papst seine Freude darüber zum Ausdruck, dass viele Jugendliche die Schönheit sowohl der persönlichen als auch der gemeinschaftlichen Anbetung neu entdecken“ und forderte die Priester auf, die Jungendgruppen zu ermutigen und sie zu begleiten, „damit die Formen der gemeinschaftlichen Anbetung mehr und mehr geeignet und würdig sind und angemessene Zeiten des Schweigens und des Hörens des Wortes Gottes vorsehen.“ Abschließend betonte er: In der heutigen Zeit, die oft laut und hektisch ist, ist es wichtiger denn je, die Fähigkeit der inneren Ruhe und Sammlung zu pflegen: die eucharistische Anbetung erlaubt dies nicht nur um das eigene „Ich“ herum, sondern in Gesellschaft jenes „Du“ voller Liebe, das Jesus Christus ist, „der Gott, der bei uns ist“. Der Jungfrau Maria, „der eucharistischen Frau“, vertraute der Papst das Wachstum des Glaubens an das eucharistische Geheimnis in der ganzen Kirche an, das Wachstum der Freude darüber, an der heiligen Messe teilzunehmen, vor allem an den Sonntagsgottesdiensten, und des Elans beim Zeugnis von der immensen Liebe Christi.
Im Anschluss an das Angelusgebet erinnerte der Papst an alle Menschen, die sich in den Händen von Entführern befinden: „Man wendet sich leider immer häufiger an mich mit der Bitte, mich für Personen einzusetzen, darunter auch katholische Priester, die sich aus verschiedenen Gründen und in verschiedenen Teilen der Welt in den Händen von Entführern befinden. Ich trage sie alle in meinem Herzen und schließe sie ein in mein Gebet, und denke dabei, unter den anderen, auch an den schmerzlichen Fall in Kolumbien. Ich appelliere von ganzem Herzen an die Urheber solch ruchloser Taten, damit sie sich des Bösen bewusst werden, das sie getan haben bewusst werden und diejenigen, die sie gefangen halten, bald möglichst wieder zu ihren Angehörigen zurückkehren lassen. Ich empfehle die Opfer dem Schutz der Gottesmutter Maria, der Mutter aller Menschen“ (SL) (Fidesdienst, 11/06/2007 - 40 Zeilen, 511 Worte)


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