VATIKAN - Papst Benedikt XVI. appelliert an die Teilnehmer des G8-Gipfels: „…sie sollen das Versprechen einer wesentlichen Aufstockung der Entwicklungshilfe für die bedürftigsten Völker und insbesondere für die Völker des afrikanischen Kontinents einhalten“

Freitag, 8 Juni 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Am Ende der Generalaudienz am Mittwoch, den 6. Juni appellierte Papst Benedikt XVI. an die in Heiligendamm versammelten Teilnehmer der G8-Gipfels: „Heute hat in Heiligendamm in Deutschland unter deutscher Präsidentschaft der alljährliche Gipfel der Staats- und Regierungschefs der G8-Länder - das heißt der sieben größten Industrieländer der Welt und Russland. Am vergangenen 16. Dezember hatte ich Gelegenheit der Bundeskanzlerin Angela Merkel zu schreiben und ihr im Namen der katholischen Kirche für den Beschluss zu danken, das Thema der Armut in der Welt mit besonderem Augenmerk für Afrika auf die Tagesordnung zu setzen. Frau Dr. Merkel antwortete mir freundlicherweise am 2. Februar dieses Jahres und versicherte mich des Engagements der G-8-Länder hinsichtlich des Erreichens der Entwicklungsziele des Jahrtausends. Nun möchte ich noch einmal an die in Heiligendamm versammelten Regierungschefs appellieren, und sie Bitten, das Versprechen einer wesentlichen Aufstockung der Entwicklungshilfe für die bedürftigsten Völker und insbesondere für die Völker des afrikanischen Kontinents einzuhalten. In diesem Sinn verdient vor allem das zweite Millenniumsziel ein besonderes Augenmerk: „das Erreichen einer Grundschulbildung für alle; die Zusicherung, das jeder Junge und jedes Mädchen bis zum Jahr 2015 eine vollständige Grundschulausbildung erhält“. Dieses Ziel ist wesentlicher Bestandteil des Erreichens aller anderen Millenniumsziele; es ist die Garantie für die Konsolidierung der erreichten Zeile; es ist der Ausgangspunkt für autonome und nachhaltige Entwicklungsprozesse. Man darf nicht vergessen, dass die katholische Kirche sich stets an vorderster Front für die Bildung eingesetzt hat und vor allem in den ärmsten Ländern präsent war, wo es staatliche Einrichtungen oft nicht gab. Andere christliche Kirchen, religiöse Gruppen und Organisationen der zivilen Gesellschaft sind ebenfalls im Bereich des Bildungswesens engagiert. Dies sollten Regierungen und internationale Organisationen bei der Umsetzung des Prinzips der Subsidiarität anerkennen, aufwerten und unterstützen, auch durch die Bereitstellung angemessener finanzieller Mittel. Wir hoffen, dass man sich ernsthaft für das Erreichen dieser Ziele einsetzen wird.“ (SL) (Fidesdienst, 08/06/2007 - 31 Zeilen, 336 Worte)


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