EUROPA/DEUTSCHLAND - Brief der Bischöfe der Industrieländer an die Teilnehmer des G8-Gipfels: „Ein entschiedenes Handeln zur Bekämpfung der weltweiten Armut ist dringend notwendig“

Dienstag, 5 Juni 2007

Heiligendamm (Fidesdienst) - Angesichts der großen Fragen der weltweiten Armut, der medizinischen Versortung, des Klimawandels sowie von Frieden und Sicherheit sei ein „beherztes Handeln“ dringend notwendig: die bekräftigen die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen der G8-Länder in einem Schreiben an die Teilnehmer des Gipfels, der vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm (Deutschland) tagen wird. Das Schreiben ist unterzeichnet von Kardinal Karl Lehmann, Bischof von Mainz, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Jean-Pierre Ricard Erzbischof von Bordeaux, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Frankreich, Bischof Augustinus Jun'ichi Nomura, Bischof von Nagoya, Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz von Japan, Erzbischof André Gaumond, Erzbischof von Sherbrooke, Vorsitzender der Kanadischen Konferenz der katholischen Bischöfe, Bischof Joseph Werth, Bischof der Diözese der Verklärung in Nowosibirsk, Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz der Russischen Föderation, Kardinal Cormac Murphy-O’Connor, Erzbischof von Westminster, Vorsitzender der Bischofskonferenz von England and Wales, Bischof William S. Skylstad, Bischof von Spokane, Vorsitzender der Katholischen, Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten.
In ihrem Schreiben erinnern die Bischöfe an einige lobenswerte Initiativen und Zusagen der G8-Länder: bei dem Gipfel im schottischen Gleneagels im Jahr 2005 „versprachen die reichsten Länder der Welt, bis zum Jahr 2010 weitere 50 Milliarden jährlich an Entwicklungshilfe zu leisten, die Hälfte davon für Afrika“. Doch in diesem Zusammenhang weisen die Bischöfe auch darauf hin, dass die Höhe der Entwicklungshilfe aus den Industrieländern trotz dieser Zusage im Jahr 2006 stagnierte, weshalb sie an die moralische Verantwortung appellieren. Wörtlich heißt es: „Aufgrund der moralischen Verantwortung, die wir alle für das Wohl eines jeden Menschen tragen, bitten wir Sie deshalb um entschiedenes Handeln. Wir sind überzeugt: Der Weg Afrikas von der Hoffnungslosigkeit zur Hoffnung führt auch zu mehr Sicherheit für alle Nationen“.
Unter den Themen, die nach Ansicht der Bischöfe das besondere Augenmerk der ganzen Welt erfordern, nennen diese: die HIV-Prävention und die Behandlung und Pflege von Aids-Kranken, den Schutz der Schöpfung und den Klimawandel, sowie die verantwortliche Nutzung der Energieressourcen, den Zugang zu solider Schulbildung, und schließlich die menschliche Tragödie in der sudanesischen Krisenregion Darfur, die wirksame Maßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft erfordert.
„Beim G8-Gipfel“, schreiben die Bischöfe abschließend, „werden viele Themen behandelt, die für das menschliche Leben und die Menschenwürde von höchster Bedeutung sind. Möge Ihr Treffen vom Geist der Zusammenarbeit geleitet sein und konkrete Maßnahmen erbringen, die dem Wohl der ganzen Welt dienen“. (PA) (Fidesdienst, 05/05/2007 - 36 Zeilen, 393 Worte)


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