VATIKAN - Papst Benedikt XVI. empfängt die Bischöfe der Zentralafrikanischen Republik in Audienz: „Ich wünsche von ganzem Herzen, dass Afrika in dieser Welt, die sich in einer Zeit des tiefen Wandels nicht mehr vergessen wird und dass eine wahre Hoffnung für die Völker dieses Kontinents entstehen möge“.

Montag, 4 Juni 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Ihr übt eure Mission im Dienst des Gottesvolkes, das der Herr euch anvertraut hat in einem schwierigen Kontext aus … Zu den dringlichsten Herausforderungen, denen die Kirche in euerem Land gegenübersteht, ist der Frieden und die nationale Aussöhnung. Die Ärmsten sind in besonderer Weise Opfer dramatischer Situationen, die unweigerlich zu einer tiefen Spaltung der Gesellschaft und zu Unzufriedenheit führen. Die zweite Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika, auf die wir uns vorbereiten, wird eine wichtige Zeit des Nachdenkens +über die Verkündigung des Evangeliums in einem Kontext sein, der von zahlreiche Zeichen der Hoffnung, aber auch von vielen besorgniserregenden Situationen gekennzeichnet ist. Ich wünsche von ganzem Herzen, dass Afrika in dieser Welt, die sich in einer Zeit des tiefen Wandels nicht mehr vergessen wird und dass eine wahre Hoffnung für die Völker dieses Kontinents entstehen möge“, so Papst Benedikt XVI. bei der Audienz für die Bischöfe aus der Zentralafrikanischen Republik, die er am 1. Juni anlässlich ihres Ad limina-Besuchs in Audienz empfing.
Damit sie die Herausforderungen wirksam angehen könne, so der Papst weiter, müsse die Kirche eine effektive Zusammenarbeit der Bischöfe suchen, die auf einem lebendigen Bewusstsein von der kollegialen Dimension des Bischofsamtes beruhe. „Seid gewiss, dass ihr bei der Erfüllung eures Amtes nie alleine seid, der Herr ist bei euch und begleitet euch mit seiner Gegenwart und seiner Gnade. Durch ein zunehmend intensives Leben der Gemeinschaft, und ein beispielhaftes Leben im Alltag, seid ihr Zeugen unter eurem Volk“.
Sodann ermutigte der Papst alle, die sich dafür einsetzen „das durch ein resolutes Auftreten zum Schutz der Würde der Menschen und seiner unveräußerlichen Rechte Hoffnung entsteht. Dazu gehört auch das grundlegende Gut des Friedens und eines Lebens in Sicherheit. Die Förderung des Friedens, der Gerechtigkeit, der Aussöhnung ist ein Ausdruck des christlichen Glaubens an die Liebe Gottes zu jedem Menschen. Die Kirche möge weiterhin entschieden den Frieden Christi verkünden und sich mit allem Menschen guten Willens für Gerechtigkeit und Aussöhnung engagieren“. Papst Benedikt XVI. forderte alle Gläubigen auf „den Herrn um dieses wertvolle Geschenk zu bitten“, und wandte sich an die religiösen Orden und an die engagierten Laien, die im Gesundheits- und Erziehungswesen tätig sind mit der Bitte „ihr Engagement fortzusetzen, sich nie entmutigen zu lassen, damit sie Zeichen des Vertrauens sind, das der Herr zu jedem Menschen hat“. Im Hinblick auf die Familie und die Ehe forderte der Papst dazu auf, eine ernsthafte Vorbereitung der jungen Menschen auf die Ehe durchzuführen und die Unterstützung der Familien zu garantieren.
Abschließend dankte der Papst für den Eifer der Priester und empfahl die Zusammenarbeit mit allen Pastoralarbeitern und ein vorbildliches priesterliches leben: „durch das Gebet, das in der Betrachtung des Wortes Gottes wurzelt, durch die Eucharistie, die Quelle und Höhepunkt eures Amtes ist, werden sie die Kraft finden, dem Gottesvolk zu dienen und es auf dem Weg des Glaubens zu leiten“. Was die Ausbildung der Priesteramtskandidaten anbelangt, erinnerte der Papst daran, dass „heute mehr den je angemessene Anforderungen an ihre menschliche und geistliche Ausbildung gestellt werden müssen … Man wird besonders wachsam sein müssen, wenn es darum geht, die Ausgeglichenheit der Seminaristen zu prüfen und in ihnen die Sensibilität zu fördern, damit sie sich ihrer tatsächlichen Neigung, den Anforderungen des priesterlichen Zölibats zu entsprechen bewusst werden. Diese menschliche Bildung muss ihre Bedeutung in einer soliden geistlichen Ausbildung erlangen, die unverzichtbar ist, damit das Leben und die Tätigkeit des Priesters in einem lebendigen Glauben an Christus verwurzelt sind“.
Das letzte Thema, mit dem sich der Papst in seiner Ansprache befasste, war die aktive und fruchtbare Teilnahme der Gläubigen an der Feier der Gottesdienste: „… die Fortsetzung einiger Anpassungen an die unterschiedlichen Kontexte und Kulturen sollte auf einem authentischen Konzept der Inkulturation gründen… Durch festliche Feiern möchten eure Gemeinden die Freude an der Herrlichkeit Gottes zum Ausdruck bringen; dies soll stets dem richtigen Gleichgewicht mit der stillen Betrachtung des Geheimnisses geschehen, das gefeiert wird!“
Der Papst beendete seine Ansprache mit folgenden Worten. „Setzt mutig die Verwurzelung des Glaubens unter eurem Volk durch! Alle sollen unermüdliche Urheber des Friedens und der Versöhnung sein! Ich vertraue jede einzelne eurer Diözesen der Jungfrau Maria, Königin Afrikas an, damit sie eure Beschützerin und der Stern sein möge, der euch zu ihrem Sohn Jesus führt“ (SL) (Fidesdienst, 04/06/2007 - 59 Zeilen, 741 Worte)


Teilen: