AMERIKA/BRASILIEN - Fünfte Generalkonferenz von Aparecida - Mit der Botschaft an die lateinamerikanischen Völkern und einem Dankgottesdienst geht die 20tägige Versammlung zu Ende

Donnerstag, 31 Mai 2007

Aparecida (Fidesdienst) - Mit der Botschaft an die lateinamerikanischen Völker und einem feierlichen Danksagungsgottesdienst ging am 31. Mai die Fünfte Generalkonferenz der Bischöfe Lateinamerikas und der Karibik zu Ende, die Papst Benedikt XVI. am 13. Mai eröffnete. Fast 20 Tage lang befassten sich die Teilnehmer mit der Realität der Kirchen in Lateinamerika, unter soziopolitischen, wirtschaftlichen und kulturellen Gesichtpunkten und formulierten Antworten, die die verschiedenen kirchlichen Strukturen den Fragen ihrer Mitglieder und der Gesellschaft im Allgemeinen schulden.
Die Arbeitssitzungen der Fünften Konferenz gingen am Nachmittag des 30. Mai im Heiligtum von Aparecida mit der Verabschiedung des Schlussdokuments. Am 31. Mai findet um 8.45 Ortszeit im Versammlungssaal die feierliche Schlusszeremonie statt, bei der die „Botschaft“ der Versammlung an die Lateinamerikanischen Völker veröffentlicht wird. Wie Erzbischof Jorge Jimenez Carbajal von Carttagena (Kolumbien) bekannt gab, richtet sich diese Botschaft an alle Mitgleider der Kirche und an die Männer und Frauen des Kontinents, die zum Aufbau eines gerechteren, humaneren und solidarischeren Lateinamerikas beitragen wollen. Um 11.00 Uhr findet ein Festgottesdienst in der Basilika des Marienheiligtums in Aparecida statt, dem der Erzbischof von Santiago del Chile und Vorsitzende des Rates der Lateinamerikanischen Bischöfe (CELAM) vorstehen wird.
Bei der letzten Pressekonferenz bekräftigte einer der drei Präsidenten der Versammlung, Kardinal Errazuriz Ossa, dass die Bischöfe von Anfang an eine Atmosphäre des Gebets, der Begegnung mit Jesus Christus und der brüderlichen Gemeinschaft schaffen wollten. Mit ihrer Botschaft möchten die Bischöfe den Kirchen Lateinamerikas eine Orientierungshilfe anbieten. Dabei gehen sie davon aus, dass Jünger Gottes geformt werden müssen, auf einem Weg der Umkehr, der Gemeinschaft und der Solidarität. „Wir haben uns damit befasst, wie wir den Menschen helfen können, dem lebendigen Jesus Christus zu begegnen, damit unsere Gemeinden sich in Schulen der Jüngerschaft verwandeln“.
Kardinal Oscar Andres Rodriguez Madariaga, Erzbischof von Tegucipgalpa (Honduras) betonte, die willkommene Begebenheit, dass die Fünfte Generalkonferenz an Pfingsten stattfand, denn „keiner konnte besser als der Heilige Geist, der das Leben schenkt, das notwendige Licht schenken, das unsere Arbeiten ausgerichtet hat“, und auch die Tatsache, dass die Versammlung im Heiligtum in Aparecida stattfand, das „wie eine glühende Schmiede der Liebe zu Gott war“.
Kardinal Claudio Hummes, Präfekt der Kongregation für den Klerus sprach über das Thema Mission, mit dem man sich bei der Fünften Generalkonferenz intensiv befasst hatte und wies darauf hin, dass an der Mission auf dem Kontinent alle Kirchen mit einer angemessenen Organisation teilnehmen sollen: „Es wird eine Mission unter den Katholiken sein, insbesondere unter den Getauften, die nicht mehr am Leben der Kirche teilnehmen“. Außerdem soll die Mission den spirituellen und materiellen Bedürfnissen der Menschen und Gemeinden entsprechen. Im Hinblick auf die Mission wird der CELAM ein Programm entwickeln, das den Bischofskonferenzen jeden Monat zugeschickt werden und sich an den konkreten Gegebenheiten ausrichten soll. Die Mission wird Pfarreien und Gemeinden stärken, wo sich die Menschen angenommen fühlen, vor allem die Fernstehenden, darunter die Armen und Ausgeschlossenen. Die Mission soll jedoch nicht als Proselytenmacherei verstanden werden, sondern als eine Form der Nächstenliebe, der Wertschätzung, der Kultur, der gegenseitigen Bereicherung, der Antwort auf die geistlichen Bedürfnisse der Menschen. Obschon die Große Mission bereits beschlossen wurde, werden Details bei der Versammlung der Vorsitzenden des CELAM im Juli in Havanna (Kuba) festgelegt werden. (RG) (Fidesdienst, 31/05/2007 - 47 Zeilen, 545 Worte)


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