VATIKAN - Papst Benedikt XVI. empfängt die Bischöfe von Mosambik in Audienz: „Versucht dafür Sorge zu tragen, dass die missionarische Verkündigung die erste eurer Prioritäten ist und lasst alle wissen, die die Gnade des christlichen Glaubens empfangen haben, dass sie zu deren Verwirklichung beitragen sollen“

Montag, 28 Mai 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Versucht dafür Sorge zu tragen, dass die missionarische Verkündigung die erste eurer Prioritäten ist und lasst alle wissen, die die Gnade des christlichen Glaubens empfangen haben, dass sie zu deren Verwirklichung beitragen sollen“, mit diesen Worten wandte sich Papst Benedikt XVI. an die Mitglieder der Bischofskonferenz in Mosambik, die er am Samstag, den 26. Mai, in Ad limina-Audienz empfing.
Zu Beginn seiner Ansprache bat der Papst die Bischöfe, „einen herzlichen Gruß an das ganze Volk Gottes, das in Mosambik ist“ zu übermitteln und versicherte alle seines Gebets, damit der Geiste der Herrn, durch das Vorbild und das Amt des Bischofs „ein neues Pfingsten geschehen lassen möge“ und „das Antlitz der Erde“ im geliebten Mosambik erneuere. Sodann erinnerte der Papst an die Verantwortlichkeit des Bischofs: „Ihr seid für die Verkündigung des Wortes Gottes in der ganzen Region verantwortlich, die euch anvertraut wurde; verantwortlich für die Feier der Liturgie, der Hinführung zum Gebet und der Vorbereitung auf die Sakramente, damit diese unter dem Gottesvolk würdig gespendet werden; verantwortlich für die organische Einheit der Diözese, ihrer Hilfswerke, ihrer Bildungsangebote und ihres Apostolats.“
Es sei das Zeugnis und die Präsenz des Bischofs „in allen Gemeinden in der ganzen Diözese“ notwendig und insbesondere die Nähe zu den Priestern, die „besucht und empfangen werden sollen, Gehör, Richtlinien und Ermutigung brauchen“, so der Papst, der betonte: „Ihr habt zusammen mit ihnen eine große Aufgabe erhalten, die ihr erfüllen sollt, natürlich in der Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, der in den Herzen wirkt: die Erstevangelisierung von mehr als der Hälfte der Bevölkerung Mosambiks … Versucht dafür sorge Zutragen, dass die missionarische Verkündigung die erste eurer Prioritäten ist und lasst alle wissen, die die Gnade des christlichen Glaubens empfangen haben, dass sie zu deren Verwirklichung beitragen sollen. Ein von der Vorsehung gewolltes Instrument, das der Mission neue Impulse gibt, sind die kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften; nehmt sie an und fördert sie in euren Diözesen, damit der Heilige Geist sich ihrer bedienen kann, wenn es darum geht, den Glauben in den Herzen neu zu wecken und zu vertiefen und die Freude des Glaubens an Jesus Christus zu verkünden.“
Sodann erinnerte der Papst an die Bedeutung der Vertiefung des Glaubens mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (Katechese für Jugendliche und Erwachsene, Versammlungen, Liturgie, Inkulturation), denn nur auf diese Weise wird man angemessen dem Einfluss der Sekten, der religiösen Gleichgültigkeit, dem Materialismus und dem neuen Heidentum entgegenwirken können. „Im Gegenteil, ein tiefer und engagierter Glaube wird das Verhalten der Menschen in ihrem gesellschaftlichen und beruflichen Umfeld erneuern und damit auch das Gewebe der Gesellschaft. Die Christen werden auf diese Weise ihren Beitrag dazu leisten, Ungerechtigkeit zu Bekämpfen, das Lebensniveau der Menschen und der bedürftigen Gruppen zu verbessern, um zu einem richtigen Umgang mit dem Brauchtum zu erziehen, zu Toleranz, Vergebung und Versöhnung“.
Die Bischöfe haben die Aufgabe, dieses wichtige Werk zu inspirieren und zu fördern und dabei stets die Freiheit der Kirche bei ihrer prophetischen Mission zu bewahren, „und die Unterscheidung zwischen der pastoralen Sendung und derjenigen, die politische Programme und Kräfte verbreiten, zu bewahren.“
Indem er von der unersetzbaren Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Mitarbeitern des Apostolats sprach, forderte der Papst die Bischöfe auf, die permanente Fortbildung des Klerus zu pflegen - damit diese ein theologisch und pastorales Wissen besitzen, das dem neuesten Stand entspricht und dabei auch ein reguläres spirituelles Leben führen - und für die gute Ausbildung der zukünftigen Priester Sorge zu tragen, „in die Berufungspastoral für Priester und Ordensleute zu investieren und dieser neue Impulse und Koordinierung auf diözesaner und nationaler Ebene zu geben.“, die sorgfältige Grundausbildung der Kandidaten für das Ordensleben nicht zu vernachlässigen und sich um die Katechisten zu bemühen, „deren hochherzige und bedingungslose Hingabe groß und lobenswert ist, jedoch einer sorgfältigen Bildung und einer besonderen Unterstützung bedarf, damit die Verantwortlichkeit als Zeugen des Glaubens im Hinblick auf die kulturelle Entwicklung der eigenen Brüder und Schwestern übernommen werden kann und sie diese mit dem Vorbild eines heiligen Lebens leiten können“.
Unter den weiteren Bereichen des pastoralen Engagements, an die der Papst die Bischöfe Mosambiks erinnerte sind: die religiöse Erziehung von Kindern, Heranwachsenden, Studenten und Jugendlichen, die Bildung wahrhaft christlicher Familien, die das Modell, die Erfordernisse und die Gnade der christlichen Ehe erkennen, durch eine „dynamische Familienpastoral und solide Grundalgen, mit der Unterstützung von Familienverbänden die auf diözesaner und nationaler Ebene koordiniert werden“; die Unterstützung von Armen, Kranken und Randgruppen; die Entwicklung der Kommunikationsmittel, usw. … „Ich bin gewiss, dass alle diese Herausforderungen bewältigt werden können“, so der Papst abschließend, „dank des Glaubens und der Entschlossenheit, die euch beseelen, dank des Heiligen Geistes, der seine Hilfe denen nicht verweigert, die ihn anflehen und den Willen Gottes suchen“. Am Ende seiner Ansprache empfahl der Papst den Bischöfen: „Mit dem festen Band, das euch mit dem Petrusnachfolger vereint, sollt ihr die Einheit und die kollegiale Zusammenarbeit untereinander bewahren. Vereint eure Erfahrungen, legt die Zeichen der Zeit im Hinblick auf die Bedürfnisse eures Volkes einstimmig aus, geleitet vom Geist der Treue zur Kirche. Diese Einheit unter euch Hirten wird der Mittelpunkt und der Ursprung einer perfekten kirchlichen Gemeinschaft sein, die alle in Christus umfasst.“ (SL) (Fidesdienst, 28/05/2007 - 72 Zeilen, 887 Worte)


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