EUROPA/SPANIEN - Versammlung der Missionsbeauftragten - „Der Kirche, allen Ortskirchen und allen in der Kirche wurde die Aufgabe anvertraut, die Völker bis an die äußersten Grenzen der Erde zu evangelisieren“

Freitag, 25 Mai 2007

Madrid (Fidesdienst) - Erzbischof Henryk Hoser, Beigeordneter Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident der Päpstlichen Missionswerke (PMW) erinnerte in seiner Ansprache bei der Versammlung der Missionsbeauftragten anlässlich der Generalversammlung der Diözesandirektoren der Päpstlichen Missionswerke in Spanien (PMW) (vgl. Fidesdienst vom 21/05/2007) an die Enzyklika „Fidei donum“ von Papst Pius XII., die vor 50 Jahren veröffentlicht wurde.
Die Enzyklika, so Erzbischof Hoser in seinem Vortrag am 22. Mai, wendet sich an die Bischöfe in aller Welt und soll an den weltkirchlichen Charakter der Mission erinnern und an die Verantwortlichkeit, jedes Christen bei der Verbreitung des Glaubens, den er empfangen hat. Der Präsident der Päpstlichen Missionswerke wies insbesondere darauf hin, dass sich diese missionarische Enzyklika um zwei Pole herum entwickle: den Pol des Glaubens, als wahrem Grund für das missionarische Engagement und das missionarische Wesen und den anthropologischen Pol, d.h. die Pflicht jedes Christen, der nach dem Vorbild Jesu, angesichts der Weltlage, und vor allem der Situation in Afrika nicht gleichgültig bleiben darf. Aus diesem Grund erinnerte er daran, dass „die erste Erfordernis, auf die der Herr seine Jüngern hinweist, ist diejenige, das Lebensumfeld, die zur Verfügung stehenden Kräfte im Auge zu haben und schätzen zu wissen, d.h. wachsam und aufmerksam zu sein und die Zeichen der Zeit zu verstehen“. Erzbischof Hoser unterstrich in seinem Vortrag auch die Brillanz und die Aktualität der Vision der Herausforderungen und Probleme, die Papst Pius II. bereits vor 50 Jahren im Hinblick auf den afrikanischen Kontinent hatte. Diese Probleme seien heute leider immer noch dieselben.
Im Rahmen der Arbeiten wurden am 23. Mai auch verschiedene missionarische Einrichtungen vorgestellt, darunter das OCSHA (Werk für Priesterzusammenarbeit zwischen Spanien und Amerika), die Nichtregierungsorganisation „Mision America“ und SCAM (Einheitlicher Dienst für Missionarische Animation). D. Anastasio Gil, Präsident des Sekretariats der bischöflichen Kommission für Mission und Zusammenarbeit zwischen den Kirchen, stellvertretender Präsident der Päpstlichen Missionswerke (PMMW) und Präsident der Nichtregierungsorganisation „Mision America“ erklärte den Teilnehmern den Ursprung, das Wesen und die Geschichte dieser Organisation, die im November 1993 gegründet wurde. In jüngster Vergangenheit hat das Werk 233 Pastoralprojekte im Umfang von 455.636,29 Euro in Peru, Argentinien, Venezuela, Brasilien, Spanien, Uruguay, Bolivien, Ecuador, Honduras und Chile durch. Außerdem wurden 114 Projekte im sozialen Bereich im Umfang von 3.691.035,93 Euro in insgesamt 19 Ländern gefördert, davon 14 in Lateinamerika und 5 in Afrika.
P. Laureano Rojo, Ordenoberer der Provinz der Comboni Missionare in Spanien und Vorsitzender des SCAM erläuterte die Missionstätigkeit dieser Einrichtung im Rahmen der ordentlichen Pastoral in dein Diözesen und die Bedeutung seiner Präsenz in Form des Zeugnisses und der missionarischen Öffentlichkeitsarbeit und insgesamt als kirchlicher Dienst zur Unterstützung der Ortskirchen. Hauptanliegen der Präsenz des SCAM in Spanien sei damit vor allem die missionarische Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit unter dem Gottesvolk in Spanien. In der Einrichtung schließen sich derzeit 11 Frauen- und 8 Männerorden zusammen, außerdem gehören im das OCASHA und das Spanische Institut für die Außenmissionen (IEME) an.
Am Donnerstag, den 24. Mai, dem letzten Veranstaltungstag sprach Pater Vito Del Prete, Generalsekretär der Päpstlichen Missionsunion zum Thema „Alle Kirchen für die ganze Welt“ und bekräftigte, dass das diesjährige Thema des Weltmissionssonntags sich ebenfalls mit diesem Anliegen befassen werde, das auch im Mittelpunkt des Internationalen Kongresses der „Fidei donum“-Priester stand, der Anfang Mai in Rom stattfand. „Dieses Thema hat der Papst selbst angeregt und ausgewählt“, so P. Del Prete weiter, „um die Realität der Fidei donum-Missionare neu auf den Weg zu bringen und zu erneuern, als verständliche, direkte und wirkkräftige Ausdrucksform der Verantwortlichkeit aller Kirchen für den Missionsauftrag Christi“.
Ausführlich könne man das Thema so beschreiben: „Den Kirchen, allen Ortskirchen und allen in der Kirche wurde die Aufgabe der Evangelisierung der Völker bis an die äußersten Grenzen der Erde anvertraut“. Deshalb stünden zwei Themen im Mittelpunkt des Weltmissionssonntags: „Alle Kirchen - die ganze Welt. Dabei geht es um den weltkirchlichen Charakter der Sendung, die Christus seiner Gemeinde aufgetragen hat: die Weltkirchlichkeit der Missionare und die Weltkirchlichkeit der Empfänger der Evangelisierung“.
In seinem Vortrag erinnerte P. Vito del Prete in diesem Sinne ebenfalls an die Verantwortlichkeit aller Ortskirchen für die Teilnahme an der Mission ad gentes der Weltkirche, da „die Missionen im Ausland nicht die Aufgabe weniger Menschen und Einrichtungen sein dürfen“. Außerdem „wird der Glaube stärker, wenn man ihn weitergibt. Wenn eine Diözese, eine christliche Gemeinde sich nicht auf den Weg der Evangelisierung begibt, dann befinden sie sich in einer Glaubenskrise“. Der Bischöfe müsse deshalb darauf achten, „dass seine Ortkirche Weltkirche ist, denn die eine und einzige katholische Kirche konstituiert sich in den Ortskirchen und durch sie“. Deshalb könne man sagen, dass „die Mission ad gentes, wesentlicher Bestandteil der Ortskirche ist, da sie für die ganze christliche Existenz von grundlegender Bedeutung ist.“ (RG) (Fidesdienst, 25/05/2007 - 67 Zeilen, 799 Worte)


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