AMERIKA/BRASILIEN - Fünfte Generalkonferenz in Aparecida - „Die Mission muss zum ordentlichen Leben der Diözese gehören und darf kein isoliertes Ereignis sein … die Ortskirche soll als solche missionarisch sein“

Donnerstag, 24 Mai 2007

Aparecida (Fidesdienst) - Von den in Aparecida versammelten Bischöfen erläuterten einige in ihren Beiträgen die eigenen Gedankten zu den Punkten, mit denen sich die Fünfte Konferenz der Bischöfe in Lateinamerika und der Karibik im Rahmen der ersten Phase ihrer Arbeiten befassten.
Der Erzbischof von Caracas (Venezuela), Kardinal Jorge Urosa, präsentierte eine Zusammenfassung der Gruppenarbeiten zum ersten Themenbereich. Nach Aussage des Kardinals wurde bei der Analyse vor allem dem kulturellen und dem sozialen Umfeld der Kirche ein besonderes Augenmerk gewidmet und auf die Notwendigkeit hingewiesen, „eine bescheidene und selbstkritische Analyse unserer Realität anzustellen, damit wir uns bewusst werden, wie wir auf die Herausforderung des Daseins als Jünger und Missionare in der heutigen Zeit reagieren“. Kardinal Urosa wies dabei auch darauf hin, dass es notwendig sei, Aspekte, wie das „Eintauchen in das geistliche Leben und die religiöse Praxis“ zu berücksichtigen sowie den „wachsenden Säkularismus unter Teilen der Pastoralarbeiter, Priester und Ordensleute“, „den Mangel an Berufungen und die Herausforderungen, die die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten betreffen“ und „den Rückgang der Zahl und das Schwinden der Begeisterung unter den Laien, die Mitglieder in katholischen Bewegungen und Laienverbänden sind.“
Mit Bezug auf die Sendung der Pfarrei erklärte der Militärbischof von Kolumbien, Fabio Suescun Mutis, dass alle Katholiken einen Raum wünschen, wo sie ihren glauben ausdrücken und festigen können und dieser Raum könne die Pfarrei sein, die nicht nur eine „juridische Verwaltungseinheit und ein Zentrum des Kultes und des Dienstes ist“, sondern „die Familie Gottes, derer sich der Bischof durch den Gemeindepfarrer annimmt“. In seiner Ausführung erinnerte der kolumbianische Bischof daran, dass die Sendung der Kirche darin besteht, eine Schule zu sein, in der die Katechese gelehrt wird, man sich durch das Gebet mit dem Herrn vereint und wo man die kirchliche Realität durch die brüderliche Zusammenarbeit erlebt.
Zum Thema Jüngerschaft sprach der Erzbischof von Puerto Montt (Chile), der auf die Notwendigkeit hinwies „die Personen mit den Augen der Jünger und Missionare Jesu Christi zu betrachten“. Der Erzbischof erinnerte an das Dokument der Bischofskonferenz von Puebla und seine Wertschätzung hinsichtlich der „konkreten Gesichter Lateinamerikas“ und forderte dazu auf, „globale Situationen“ in Betracht zu ziehen, sich aber auch den Personen zu nähern, „und diese durch die Liebe und die Vergebung und durch die Verkündigung des Evangeliums unter ihnen anzunähern“.
Der Erzbischof von Mexico City und Primas von Mexiko, Kardinal Norberto Rivera von Carrera, ermutigte in seinem Vortrag vor allem den Vorschlag der Kontinentalen Mission zum Abschluss der Generalkonferenz. Eine Mission, die, wie er betonte, nicht nur ein einmaliges Ereignis oder etwas Vorübergehendes sein soll, und auch nicht nur einer Gemeinschaft oder einer Bewegung anvertraut werden dürfe, sondern eine Mission sein sollte, die alle Einrichtungen der Diözesen und der Pfarreien betreffe, die „Achse der Mission sein sollen, damit die Ortskirche als solche missionarisch ist“. Von einer solchen Mission dürfe man nicht nur „träumen“ sondern man müsse „konkrete Maßnahmen und Strategien ergreifen, damit man den Wunsch erfüllen kann, Jünger und Missionare Gottes zu werden und zu sein“ (FP/RG) (Fidesdienst, 24/05/2007 - 45 Zeilen, 516 Worte)


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