ASIEN/INDIEN - Über 100 Episoden der Gewalt seit Anfang 2007: christliche religiöse Minderheiten fordern bei öffentlichen Kundgebungen in Delhi den Schutz ihrer Rechte

Dienstag, 22 Mai 2007

New Delhi (Fidesdienst) - Zahlreiche Christen werden am kommenden 29. Mai zu einer öffentlichen Gebetskundgebung in Delhi erwartet, in deren Rahmen man die Regierung des Landes um den Schutz der Rechte auf freie Meinungsäußerung und Kult sowie Gewissensfreiheit fordern will. Dies gaben verschiedene Organisationen bekannt, in denen sich die Christen der verschiedenen in Indien präsenten christlichen Konfessionen zusammenschließen, die damit auf die zunehmende Gewaltbereitschaft in den vergangenen Monaten reagieren. Der ökumenische „All India Christian Council“ und die „All India Catholic Union“, ein Forum, in dem sich verschiedene katholische Laienverbände vereinen, teilen mit, dass es allein 2007 über 100 Episoden der Gewalt gegen christliche Einrichtungen und deren Mitarbeiter gegeben hat. „Priester, Ordensleute, Hirten und Laien, einfache Gläubige, wurden ermordet, verletzt, misshandelt und Frauen sogar vergewaltigt. Christliche Arbeitskräfte werden gedemütigt und die Polizei toleriert eine solche Gewalt“, heißt es in der Verlautbarung, mit der die christlichen Verbände zur Kundgebung einladen.
Die Teilnehmer werden sich in eine gemeinsamen Botschaft an den Indischen Premierminister und an den Polizeichef wenden, und einen offenen Brief an die politischen Behörden schreiben, und vor dem Parlament gemeinsam beten und um Beendigung der Gewalt „gegen eine friedliche und kleine religiöse Minderheit“ bitten.
An der Kundgebung werden auch Nichtregierungsorganisationen und Menschenrechtsbewegungen teilnehmen, die die Rechte der Minderheiten schützen und zu einem harmonischen Zusammenleben im Land beitragen möchten.
Insgesamt sind von den über eine Milliarde Einwohner Indiens rund 25 Millionen Christen, die damit einen Anteil von 2,5% an der Gesamtbevölkerung ausmachen. Die katholische Kirche ist vor allem im Berich des Bildungswesens und der karitativen Tätigkeit engagiert: rund 17% der Bildungseinrichtungen befinden sich in kirchlicher Trägerschaft. Dabei bieten kirchliche Einrichtungen eine qualitativ hochwertige Ausbildung an und spielen damit eine wichtige Rolle für das kulturelle, soziale und politische Wachstum des Landes. (PA) (Fidesdienst, 22/05/2007- 30 Zeilen, 307 Worte)


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