AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Radio Kaoze“ gibt den Einwohnern von Kalemie eine Stimme. Der Radiosender wurde nach dem ersten kongolesischen Priester benannt und ist der jüngste einer langen Reihe von katholischen Sendern im Land

Samstag, 19 Mai 2007

Kinshasa (Fidesdienst) - „Wir haben unseren Sender ‚Radio Kaoze’ genannt, weil wir damit an den ersten einheimischen Priester in unserer Diözese und in unserem Land erinnern wollten. Für uns ist der Sender ein Instrument der Evangelisierung“, so der katholische Geistliche David Luhaka, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Radiosenders in einem Gespräch mit der kongolesischen Nachrichtenagentur DIA. Der katholische Sender ist der jüngste einer langen Reihe solcher Einrichtungen in der Demokratischen Republik Kongo. Er wurde von der Diözese Kalemie-Kirungu in der Region Katanga im Süden des Landes eingerichtet und nach dem 1917 geweihten ersten kongolesischen Priester Stephan Kaoze (1885-1951) ernannt.
Die Aufnahme der Sendetätigkeit war für die rund 50.000 Einwohner von Kalemie, sowohl für die Katholiken als auch für die Nichtkatholiken, ein besonderes Ereignis. Die Katholiken sind vor allem an den Sendungen zur Evangelisierung interessiert, die der Sender verspricht, und hoffen, damit weitere Informationen zur Vertiefung der Inhalte des Glaubens zu erhalten. Doch auch die Nichtkatholiken begrüßen den neuen Radiosender, von dem sie sich versprechen, dass er das „Schweigen“ bricht, das in Kalemi infolge des Mangels an einheimischen Medien herrscht. Die Einwohner von Kalemie hoffen, dass der Radiosender sich auch mit den sozialen und politischen Problemen der Stadt befasst und wissen, dass sie mit dem neuen Radiosender endlich eine Stimme erhalten.
Im Mittelpunkt der Programme stehen das Wort Gottes aber auch die Themen Kultur, Gesundheit und Menschenrechte. Zudem gibt es Sendungen zu Fragen der Philosophie, der Theologie, der Entwicklung und des aktuellen Geschehens im Land. Die Verantwortlichen des Radiosenders denken auch an die Gründung eines „Club Kaoze“ und besondere Sendungen zur Figur des ersten katholischen Geistlichen des Landes. Der Generalvikar der Diözese Kalemie-Kirungu, in der der Radiosender seinen offiziellen Sitz hat, ist Vorsitzender des Vorstands bei Radio Kaoze.
In der Demokratischen Republik Kongo spielen katholische Radiosender eine wichtige Rolle, sowohl auf kirchlicher Ebene, als auch was weltliche Bereiche anbelangt. Der erste katholische Radiosender „Radio Elikya“ mit Sitz in Kinshasa begann mit der Ausstrahlung seiner Sendungen im Jahr 1995. Es folgen viele andere katholische Sender, von denen sich viele in der Vereinigung ARCO zusammenschließen (vgl. Fidesdienst vom 8. März 2004). Diese spielte auch eine wichtige Rolle bei der Aufklärung der Bevölkerung über die Beteiligung an den Wahlen im Land.
Doch die Gesichte der katholischen Radiosender im Kongo reicht noch weiter zurück. Als erster Sender begann im damaligen Belgisch-Kongo im Januar 1937 der von einem Jesuitenpater drei Jahre vor der Gründung des ersten staatlichen Senders eingerichtete „Radio Leo“ die Sendetätigkeit. Nach der Unabhängigkeit schufen die Missionare vom Unbefleckten Herzen Mariens 1963 den Sender „STAR“, der zum Sender „TELESTAR“ wurde, als auch ein Fernsehsender dazukam, der Kultur- und Bildungsprogramme herstelle, die auch von staatlichen Sendern übertragen wurden. Nach der Verstaatlichung, entstand daraus der zweite staatliche Fernsehkanal. (LM) (Fidesdienst, 19/05/2007 - 45 Zeilen, 482 Worte)


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