VATIKAN - Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke: Das Werk der Glaubensverbreitung unterstützt rund 6.000 Projekte in den Missionsländern. Das Apostel-Petrus-Werk bezuschusst die Ausbildung von insgesamt 81.323 Seminaristen in allen Kontinenten

Samstag, 5 Mai 2007

Rom (Fidesdienst) - Vom 3. bis 8. Mai tagt die Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke im Haus „Fraterna Domus“ in Sacrofano. Am Nachmittag des 3. Mai legte Pater Fernando Galbiati, Generalsekretär des Päpstlichen Werkes für die Glaubensverbreitung, der sich nach achtjähriger intensiver Tätigkeit in Rom dieses Jahr aus diesem Amt verabschiedet, den Jahresbericht zur Tätigkeit des von ihm geleiteten Werkes vor. Dieses Werk leistet einen entscheidenden Beitrag zu Missionstätigkeit und zur missionarischen Bewusstseinsbildung, insbesondere durch das Gebet und die materielle Unterstützung. Pater Fernando Galbiati erläuterte das Verfahren seines Werkes bei der Verteilung der Zuschüsse auf der Grundlage der zahlreichen Anfragen, die beim Generalsekretariat eingehen: rund 6.000 Projekte werden jedes Jahr betreut, was ein umfassendes weltweites Engagement und einen nicht zu vernachlässigenden Arbeitsaufwand vermuten lässt. „Dies bringt eine nicht nur symbolische, sondern eine reelle Nähe zum Leben der Kirche auf den anderen Kontinenten mit sich“, so der Generalsekretär. Im Geschäftsjahr 2005 verteilte das Werk für die Glaubensverbreitung insgesamt 125.862.443 US$ an die vielen Projekte in aller Welt.
In seinem Bericht erläuterte der Generalsekretär auch die wichtigsten Veränderungen, die se im Verlauf des Jahres 2006 bei dem von ihm geleiteten Werk gegeben hat. An erster Stelle die Ernennung des bisherigen Präfekten, Kardinal Crescenzio Sepe, zum Erzbischof von Neapel und die Nachfolge im Amt des Präfekten durch den bisherigen Erzbischof von Bombay (Indien), Kardinal Ivan Dias, dem ersten Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, der selbst aus einem Missionsgebiet stammt.
Pater Galbiati erinnerte in diesem Zusammenhang dran, dass im Verlauf der vergangenen Jahre auch eine wichtige Aktualisierung der juridischen Grundlagen der PMW gegeben hat. „Diese wichtige Revision der juridischen Strukturen und der Arbeitsrichtlinien der PMW“, so Pater Galbiati, „sind das Ergebnis der vom Zweiten Vatikanischen Konzil ausgegangenen Einladung, der Anpassung der Organisation und der Vorgehensweise der kirchlichen Einrichtungen an die Erfordernisse der modernen Zeit unter Beibehaltung der grundlegenden Inspiration und des anfänglichen Geistes: „…im Kontext der gegenwärtigen Aktualisierung“, so P. Galbiati weiter, „wurde es für angebracht erachtet, dass auch die Geschäftsführung einiger von den PMW unterstützten Institutionen erneuert werden sollte. In diesem sinn wurde die Stiftung ‚Domus Missionalis’ gegründet, die sich mit der Verwaltung der Kollegien für Priester, Ordensleute und Katechisten befassen wird.“
Was die Bezuschussung der Kirchen in den Missionsländern durch die Päpstlichen Missionswerke anbelangt, betonte Pater Galbiati: „Wir sind die Wächter einer Institution, die von der Kirche geschaffen wurde und die sich über die historischen Zusammenhänge hinaus, eine wahre Organisation im Dienst und zur Unterstützung der Mission entwickelt hat. Aus diesem Grund sollten wir den PMW stets die ihnen geschuldete Priorität bei der Missionsarbeit der Kirche zukommen lassen … Eine Bewertung der PMW allein aufgrund ihres wirtschaftlichen Gewichts wäre ein schwere Beurteilungsfehler und ein radikales Missverständnis hinsichtlich der Ursprünge und des Wesens ihrer Existenz und ihrer Tätigkeit.“
Pater Galbiati erinnerte auch an die Vorbereitung des ersten Asiatischen Missionskongresses, der im Oktober vergangenen Jahres in Chiang Mai (Thailand) stattfand (vgl. Fidesdienst vom 18. bis 21. Oktober 2006). Auf der Grundlage des positiven Wirkens der Missionskongresse in Amerika sei die Idee zur regelmäßigen Veranstaltung solcher Kongresse zur missionarischen Bewusstseinsbildung in allen Kontinenten entstanden. „Der gemeinsame Wunsch besteht darin“, so Pater Galbiati, „dass diese Treffen zu einer Institution und damit Teil des Lebens der Kirche auf den verschiedenen Kontinenten und sichtbares Zeichen der Gemeinschaft der Gläubigen in aller Welt in Christus werden“.
Am Freitag, den 4. Mai sprach der Generalsekretär des Päpstlichen Apostel-Petrus-Werkes, Prälat Jan Dumon, über die Tätigkeit des von ihm geleiteten Werkes, das vor allem für die Unterstützung der Ausbildung des einheimischen Klerus in den Missionskirchen zuständig ist. ZU diesem Zweck sammelt das Werk die notwendigen finanziellen Mittel für den Bau und die Instandhaltung der Priesterseminare und die Unterstützung der Tätigkeit der Noviziate sowie die Bezuschussung von Priestern und Ordensleuten aus den Missionsländern, die im Ausland studieren.
An erster Stelle betonte Mgr. Dumon, dass im Verlauf des Jahres 2006 vor allem die Öffentlichkeitsarbeit im Mittelpunkt stand, da das Werk in vielen Ländern noch nicht ausreichend bekannt sei. Aus diesem Grund nahm der Generalsekretär des Apostel-Petrus-Werks im Juni 2006 an einer Versammlung der Tansanische Bischofskonferenz teil, die sich mit dem Werk „Opus Securitatis“ (Rentenfonds für Priester im Ruhestand) befasste. Außerdem hatte die Nationaldirektion des afrikanischen Landes ein Treffen des Generalsekretärs mit den Rektoren und Ausbildern der verschiedenen Priesterseminare in Tansania organisiert. Im November 2006 hielt er auf Einladung der Vereinigung der Bischofskonferenzen Westafrikas (CERAO) in Ouagadougou einen Vortrag bei dem von dieser Einrichtung organisierten Missionskongress, in dem er über die Tätigkeit des von ihm geleiteten Werkes sprach. Im Januar 2007 nahm Mgr. Dumon an einem Kongress zum 75jährigen Gründungsjubiläum der Päpstlichen Missionswerke auf den Philippinen teil. Dabei stand das Päpstliche Apostel-Petrus-Werk im Mittelpunkt und der Generalsekretär sprach zum Thema „Mission und Ausbildung an den Seminaren“. Im März dieses Jahres nahm Mgr. Dumon schließlich in Indien an einer Versammlung teil, die sich ebenfalls mit der Tätigkeit des Apostel-Petrus-Werkes befasste und bei der der Generalsekretär zum Thema „Die missionarische Bildung der zukünftigen Priester“ sprach.
Was die Zuschüsse betrifft, die von diesem Werk verteilt wurden, erklärte der Generalsekretär, dass im Berichtsjahr 2006 insgesamt 18 Priesterseminare erstmals eine Unterstützung erhielten, davon 4 in Afrika, 6 in Amerika, 5 in Asien, 2 in Ozeanien und 1 in Europa. Insgesamt bezuschusste das Werk im Jahr 2006 942 Priesterseminare in aller Welt, davon 503 Kleine Seminare, 125 Propädeutische Seminare und 314 Große Seminare. Das Apostel-Petrus-Werk möchte mit den Zuschüssen insbesondere die Stabilität der Priesterseminare und anderer Bildungseinrichtungen garantieren. Insgesamt erhielten im Jahr 2006 81.323 Seminaristen Zuschüsse des Apostel-Petrus-Werkes, davon 51.871 in Afrika, 6.328 in Amerika, 18.293 in Asien, 376 in Europa und 801 in Ozeanien. Ebenfalls im Berichtsjahr 2006 verteilte das Werk Zuschüsse in Höhe von 6.393.145 US$ an Kleine Seminare (50.130 Schüler); 1.672.920 US$ an Propädeutische Seminare (3.864 Schüler); 14.507.100 US$ an Große Seminare (27.329 Schüler); 971.250 US$ an Novizen, 1.610.100 US$ an 6.018 Novizinnen. Insgesamt wurden 781 Stipendien an Priester und Ordensleute aus Missionsländern, die verschiedene Bildungseinrichtungen in Cote d’Ivoire, Kenia, Nigeria, der Demokratischen Republik Kongo, Kamerun und Madagaskar besuchten. (Fidesdienst, 05/05/2007 - 88 Zeilen, 1.081 Worte)


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