VATIKAN - „Wir sind hier im Dienst der Missionskirche. Ihr braucht ein großes Herz, damit ihr zu allen gelangt und dürft dabei die notwendigen Anstrengungen nicht scheuen, derer es bedarf, um dieses Ziel zu erreichen“: Kardinal Ivan Dias bei der Eröffnung der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke

Freitag, 4 Mai 2007

Rom (Fidesdienst) - Erzbischof Henryk Hoser, Beigeordneter Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident der Päpstlichen Missionswerke eröffnete am gestrigen 3. Mai die Arbeiten der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke im Haus „Fraterna Domus“ in Sacrofano (bei Rom). Die Generalversammlung wird bis zum kommenden 8. Mai tagen. Im Anschluss daran beginnt ein Internationaler Kongress zum 50jährigen Jubiläum der Enzyklika „Fidei Donum“ zum Thema „Alle Kirchen für die ganze Welt“ (vgl. Fidesdienst vom 21. April 2007).
An den Versammlungstagen werden die Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus den verschiedenen Kontinenten die Jahresberichte der vier Päpstlichen Missionswerke (Werk der Glaubensverbreitung, Apostel-Petrus-Werk, Kindermissionswerk und Missionsunion) hören und über die Verteilung der in aller Welt von den Büros der Nationaldirektionen der PMW gesammelten Spenden beraten, die sie aufgrund der Kriterien der Gleichheit und Gerechtigkeit, je nach den im Verlauf des Jahres eingegangenen Anträgen auf Bezuschussung beschließen.
In seiner Eröffnungsansprache wies Erzbischof Hoser darauf hin, dass die Mission und die Tätigkeit des Präsidenten der Päpstlichen Missionswerke vor allem von zwei Elementen bestimmt wird: die Stauten und die internen Bestimmungen auf der einen Seite und auf der anderen Seite, und die Ereignisse und Situationen des Alltags, der Tätigkeit der PMW und der Kongregation für die Evangelisierung (CEP) auf der anderen Seite. Zu seinen Pflichten gehört auch die Verwaltung der Stiftung „Domus Missionalis“, die Papst Benedikt XVI. vor kurzem zur Verwaltung der Päpstlichen Kollegien, die der CEP unterstehen, gegründet hat, „für eine Optimierung der Bildung und der Verwaltung, die den Erfordernissen der Missionswelt am besten entspricht“. Diese Kollegien, so Erzbischof Hoser, seien für die missionarische Bildungsarbeit vor allem unter drei Aspekten sehr wertvoll: „Die Kollegien sind die Grundlage der Universalität der Kirche, da die Studenten aus über 50 Ländern kommen und damit ein multikulturelles und vielsprachiges Ambiente entsteht. Die Studenten besuchen zahlreiche Päpstliche Universitäten, die eine vollständige Auswahl an Fakultäten und Spezialisierungen und die Möglichkeit des Erwerbs verschiedener akademischer Grade anbieten. Außerdem seien die Kollegien „eine Art Lebensumfeld: eine Gemeinschaft des Gebets, eine Familie, in der internationale freundschaftliche und priesterliche Beziehungen entstehe“.
In seiner Ansprache erwähnte Erzbischof Hoser auch den Solidaritätsfonds und erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass dieser nicht nur einen finanziellen Wert darstelle, sondern auch ein „Zeichen der Einheit des Glaubens, der Liebe und der Gerechtigkeit“ sei, der in der Welt alle Mitglieder der Kirche und alle Ortskirchen in der Gemeinschaft der Weltkirche vereint, da zu ihm alle Gläubigen in allen Kirchen und allen Teilen der Welt beitragen“. „Deshalb müssen wir uns bewusst machen“, so der Präsident der PMW weiter, „dass der Fonds an erste Stelle einen spirituellen und kirchlichen Wert besitzt, weil er die Weltkirche erbaut, zur Stabilisierung in der Gemeinschaft beiträgt und ein Beispiel für die Selbstlosigkeit der Spender und deren großzügigem Edelmut ist“.
Kardinal Ivan Dias betonte in seinem anschließenden Grußwort, er freue sich, dass er als erstes Mal als Präfekt der CEP an der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke teilnehmen dürfe, und dankte allen Nationaldirektoren für die von ihnen geleistete arbeit. Dabei erinnerte er daran, dass er bei seinen Reisen in der Welt oft den Dank vieler Menschen erfahre, die von den Päpstlichen Missionswerken unterstützt wurden. „Wir sind hier im Dienst der Missionskirche“, so der Kardinal wörtlich, wobei er die Nationaldirektoren daran erinnerte, dass ihre erste Aufgabe nicht so sehr das Sammeln von Spenden für die zahlreichen Bedürfnisse in aller Welt sei, sondern vor allem die missionarische Bewusstseinsbildung: „Ihr braucht ein großes Herz, damit ihr zu allen gelangt und dürft dabei die notwendigen Anstrengungen nicht scheuen, derer es bedarf, um dieses Ziel zu erreichen.“ Abschließend appellierte er an die Nationaldirektoren mit der Bitte, ihrer Arbeit vor allem die Kriterien der Verantwortlichkeit und der Transparenz zugrunde zu legen. Verantwortung trügen sie vor allem gegenüber dem Herrn: „Jeder sollte sich bewusst sein, das wir nur die erhaltenen Gaben verwalten“. (RG) (Fidesdienst, 04/05/2007 - 58 Zeilen, 670 Worte)


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