ASIEN/IRAK - „Pax Christi“ erinnert in einem Appell an das Drama der Christen im Irak: „Es ist genug mit dem Krieg, wir müssen gemeinsam für den Frieden arbeiten“

Montag, 30 April 2007

Bagdad (Fidesdienst) - Die Christen im Irak leben heute unter verzweifelten Umständen und sind „Opfer von Gewalt, Erpressung, Drohungen und Mord“ sowohl in Bagdad, Mosul und Kirkuk als auch in anderen Städten des Landes. Aus diesem Grund sind eine internationale Mobilisierung und konkretes Eingreifen nötig. Dies fordert die katholische Bewegung „Pax Christi“, die sich insbesondere für Gewaltlosigkeit, Dialog zwischen den Religionen und die Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte engagiert, in einem Appell.
Delegationen von Pax Christi besuchen den Irak in regelmäßigen Abständen: bei den jüngsten Besuchen bat die Organisation um die Unterstützung des chaldäischen Erzbischofs von Kirkuk, Louis Saku, der sich ebenfalls für den Dialog zwischen den Religionen einsetzt und von einer „tragischen und unzumutbaren Situation der Christen in Bagdad berichtet, die sich heute auch zunehmend auf andere Teile des Landes ausdehnt“.
In der Verlautbarung von Pax Christi heißt es: „Von der Tragödie sind tausende Menschen betroffen, die unter verzweifelten Bedingungen Leben. Wie viele Flüchtlinge gibt es! Nach Angaben der Vereinten Nationen, handelt es sich bei der Tragödie der irakischen Flüchtlinge um die größte Tragödie im Nahen Osten seit der Tragödie der Palästinenser im Jahr 1948. Wir dürfen nicht länger Schweigen!“
Die Christen im Irak „haben die Integrität des Landes immer zusammen mit ihren muslimischen Mitbürgern mutig verteidigt. Sie haben mit Schiiten und Sunniten in gegenseitigem Respekt zusammengelebt und mit ihnen seit 14 Jahrhunderten schöne und schlechte Zeigen geteilt. Heute möchten wir dieses Leben in der Liebe und unter Achtung der Menschenrechte weiterleben. Wir fordern für die Iraker deshalb das Recht auf Freiheit und ein Leben im eigenen glauben“.
Pax Christi erinnert auch daran, dass „der Irak die Heimat Abrahams ist, unseres gemeinsamen Vaters im Glauben. Jede Religion ist für den Frieden, sowohl das Christentum als auch der Islam, jede Äußerung von Gewalt und Bedrohung gegenüber Menschen anderer Religionen tritt die Freiheit und die Menschenwürde mit Füssen und zeugt nicht auf authentische Weise vom eigenen Glauben. Die Religion darf nicht zu Gewalt führen! Die Religion ist für das Leben und nicht für den Tod, sie ist für den Frieden und nicht für den Krieg“.
Die Bewegung betont deshalb in ihrem Appell: „Viele Christen im Irak haben uns gesagt, dass sie sich vergessen fühlen! Wir bitten alle Gläubigen, die religiösen Behörden, in Italien und im Irak, Christen und Muslime, die Verantwortliche der Politik und der internationalen Gemeinschaft: jede Form der Gewalt muss beendet werden. Nur der Dialog, die Begegnung, das Zuhören, die Solidarität, die Ablehnung jeder Form von Hass und Rache kann zum Frieden führen“. (PA) (Fidesdienst, 30/04/2007 - 35 Zeilen, 441 Worten)


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