AFRIKA/KENIA - Trotz zahlreicher Fortschritte in den vergangenen sechs Jahren leben in Kenia auch heute noch über 16 Millionen Menschen in extremer Armut

Samstag, 28 April 2007

Nairobi (Fidesdienst) - Vier von zehn Einwohnern Kenias leben heute noch in extremer Armut, trotz des jüngsten wirtschaftlichen Aufschwungs, aufgrund dessen im vergangenen Jahr in dem afrikanischen Land ein Wachstum von 5,8% verzeichnet wurde. Wie aus einer Untersuchung der Regierung hervorgeht, leben 46%, d.h. rund 16,5 Millionen der insgesamt 35,5 Millionen Einwohner Kenias unterhalb der Armutsgrenze, obschon sich für viele die Lage in den vergangenen sechs Jahren gebessert hat.
Die Untersuchung, die die heutige Situation mit der Lage vor sechs Jahren vergleicht, weist darauf hin, das rund 19 Millionen Menschen in Kenia heute von mehr als einem Dollar pro Tag leben, was für das tägliche Leben in den Städten und auf dem Land ausreicht. Auch in der Stadt ging die Armut zurück: „Die Maßnahmen der Regierung Kibaki haben eine wichtige Rolle gespielt, was wirtschaftliche Belange und die Reduzierung der Armut anbelangt“, so der Wirtschaftsminister Amos Komunya bei einer Veranstaltung im „Kenyatta International Conference Centre“.
Der Bericht untersucht die Lage in den acht Provinzen des Landes. Mit 21,3% Armen im Jahr im Vergleich zu den 52,6% Armen im Jahr 2000 ist Nairobi heute die Provinz mit den wenigsten Armen. Es folget die Central Province, wo die Armut von 35,3% im Jahr 2000 auf heute 30,4% gesunken ist.
In den großen Slums der Städte wie Kibera und Mathare hat sich die Situation nicht groß verändert. In den Küstengebieten das Niveau der Armut von 69,9% auf 69,7% zurück und in der Provinz Rift Valley beträgt der Anteil der Armen heute 49% im Vergleich zu 56,4% vor sechs Jahren. In der Eastern Province ging der Anteil von 65,9% auf 49,1% zurück und in der Western Provinz sank er von 66,1% auf 52,2%.
In den Städten ging die Armut mehr zurück als in den ländlichen Gebieten: hier konnte der Anteil der Armen Menschen an der Bevölkerung von 51,5% auf 33,7% reduziert werden, während die Armut auf dem Land von 59,9% auf 49,1% zurückging.
Die meisten Armen leben auch heute noch in den trockenen und halbtrockenen Regionen des Landes. Unter den ländlichen Distrikten ist Turkana der am meisten betroffene, was die Nahrungsmittelknappheit anbelangt: hier sind 93% der Bevölkerung unterernährt.
Der Minister Obwocha kündigte an, dass die Regierung zukünftig vor allem in Infrastrukturen zur Entwicklung des Landes investieren wird, insbesondere in den Bau von Straßen und die Strom- und Wasserversorgung, vor allem in jenen Teilen des Landes, in denen der Anteil der Armen besonders hoch ist. (AP) (Fidesdienst, 28/04/2007 - 34 Zeilen, 418 Worte)


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