AFRIKA/NIGERIA - „Es ist uns nicht gelungen freie, korrekte und glaubhafte Wahlen durchzuführen“, so die nigerianischen Bischöfe auf der Grundlage der Berichte der 30.000 Wahlbeobachter der katholischen Kirche

Samstag, 28 April 2007

Abuja (Fidesdienst) - „Die Berichte unserer Beobachter zeigen, dass es ein weiteres Mal nicht gelungen ist, freie, korrekte und glaubhafte Wahlen zu veranstalten. Die Berichte aus dem ganzen land zeigen, dass die Stimmen der Bürger auf brutale Weise missbraucht wurden“, so die nigerianischen Bischöfe zum Ausgang der Präsidentschaftswahlen vom 21. April (vgl. Fidesdienst vom 20., 23. und 24. April 2007) in einer Erklärung, die vom Vorsitzenden der Nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Felix Alaba Adeosin Job von Ibadan, und vom Leiter des Ausschusses für Kirche und Gesellschaft, Erzbischof Joseph Edra Ukpo von Calabar, unterzeichnet wurde.
In der Verlautbarung heißt es, dass die Bewertung der Bischöfe auf Informationen gründet, die von 30.000 Wahlbeobachtern der Kommission für Gerechtigkeit, Entwicklung und Frieden der Bischofskonferenz gesammelt wurden.
Die staatliche Wahlkommission erklärte den bisherigen stellvertretenden Präsidenten Umaru Yar’Adua zum Sieger der Wahl, doch die Opposition will dieses Ergebnis anfechten und fordert eine Wiederholung der Wahlen. Auch die Europäische Union (der Leiter der europäischen Delegation bezeichnete die Wahl als „unglaubwürdig“) und mehrere Nichtregierungsorganisationen kritisierten den Verlauf der Wahl. Einheimische und internationale Wahlbeobachter weisen darauf hin, dass es Verspätungen bei der Öffnung der Wahllokale, fehlende Wahlscheine, ausdrückliche Druckausübung auf die Wähler und ein Klima der Gewalt und der Einschüchterung in vielen Teilen des Landes gegeben hat. Bei gewaltsamen Ausschreitungen im Zusammenhang mit der Wahl starben in der vergangenen Woche mindestens 200 Menschen.
Zahlreich afrikanische Länder übten unterdessen keine Kritik und als erster beglückwünschte der südafrikanische Staatschef Thabo Mbeki den neu gewählten Präsidenten. Umaru Yar’Adua übernimmt sein Amt am 29. April und tritt damit die Nachfolge seines Mentors Olusegun Obasanjo an. (LM) (Fidesdienst, 28/04/2007 - 28 Zeilen, 286 Worte)


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