VATIKAN - Schreiben von Papst Benedikt XVI. an die deutsche Bundeskanzlerin: „Ich begrüße ich es, daß das Thema „Armut" nun auf der Tagesordnung der G8 steht, wobei ausdrücklich auf Afrika Bezug genommen wird“

Dienstag, 24 April 2007

Vatikan (Fidesdienst) - Der Vatikan veröffentlichte in diesen Tagen das Schreiben von Papst Benedikt XVI. an die deutsche Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel, das der Papst am 16. Dezember anlässlich des Beginns der deutschen Ratspräsidentschaft der Europäischen Union und der Gruppe der 7 führenden Wirtschaftsnationen plus Russland (G8) feierte. Der Papst bringt die Wertschätzung und den Dank der katholischen Kirche dafür zum Ausdruck, daß der G8 unter der deutschen Präsidentschaft das Thema der weltweiten Armut weiterhin auf der Tagesordnung halten wird die Hilfe für Afrika dabei ein vorrangiges Thema sein wird.
„So begrüße ich es, daß das Thema „Armut" nun auf der Tagesordnung der G8 steht,“ betont der Papst, „wobei ausdrücklich auf Afrika Bezug genommen wird. In der Tat sollte dieser Thematik zum Nutzen der armen wie auch der reichen Staaten höchste Aufmerksamkeit und Priorität zukommen“. Der Heilige Stuhl habe wiederholt betont, daß die Regierungen der ärmeren Länder ihrerseits in der Verantwortung stehe im Hinblick auf „good governance“ und auf die Beseitigung der Armut, daß hierbei aber eine aktive Zusammenarbeit von Seiten der internationalen Partner unverzichtbar sei. „Es besteht vielmehr eine schwere und unbedingte moralische Verpflichtung“ so der Papst, „die auf der Zusammengehörigkeit der Menschheitsfamilie sowie auf der gemeinsamen Würde und Bestimmung der armen und der reichen Länder gründet, die durch den Prozeß der Globalisierung immer enger zusammenwachsen.“
Sodann betont der Papst, dass „für die armen Länder auf verläßliche und dauerhafte Weise günstige Handelsbedingungen geschaffen und gewährleistet werden sollten, die vor allem einen breiten und vorbehaltlosen Zugang zu den Märkten einschließen“ außerdem sollten auch „Vorkehrungen für einen schnellen, vollständigen und vorbehaltlosen Erlaß der Auslandsschulden der stark verschuldeten armen Länder und der am wenigsten entwickelten Länder getroffen werden. Ebenso sollten Maßnahmen ergriffen werden, „damit diese Länder nicht erneut in eine Situation untragbarer Schuldenlast geraten“. Der Papst erinnert die Industrieländer außerdem daran sich die entwickelten Länder auch der von ihnen übernommenen Verpflichtungen im Bereich der Entwicklungshilfe bewußt sein und diese vollständig erfüllen müssen. Darüber hinaus bedürfe es umfangreicher Investitionen auf dem Feld der Forschung und Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von AIDS, Tuberkulose, Malaria und anderen Tropenkrankheiten. Dabei erweise es sich vor allem als vordringliche wissenschaftliche Aufgabe, „endlich einen Impfstoff gegen die Malaria zu entwickeln“. Ebenso bestehe die Notwendigkeit, „medizinische und pharmazeutische Technologie sowie Erfahrungswissen aus dem Bereich der Gesundheitsfürsorge zur Verfügung zu stellen, ohne dafür rechtliche oder wirtschaftliche Verpflichtungen einzufordern“.
Schließlich erinnert der Papst in dem Schreiben an die Pflicht der internationalen Staatengemeinschaft, sich weiter um eine bedeutende Verringerung sowohl des legalen als auch des illegalen Waffenhandels, des illegalen Handels mit wertvollen Rohstoffen und der Kapitalflucht aus armen Ländern zu bemühen und sich für die Beseitigung von Praktiken der Geldwäsche und der Korruption von Beamten in armen Ländern einzusetzen“. Der Heilige Vater beendet sein Schreiben, indem er betont, „daß die Erreichung des Ziels, bis zum Jahr 2015 die extreme Armut zu beseitigen, eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit darstellt“ wovon Angehörige verschiedener Religionen und Kulturen auf der ganzen Welt sind überzeugt sein, die darüber hinaus die Überzeugung teilen, „daß dieses Ziel in einem untrennbaren Zusammenhang mit dem Weltfrieden und der weltweiten Sicherheit steht.“ (SL) (Fidesdienst, 24/04/2007 - Zeilen, Worte)


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