AFRIKA/UGANDA –F ÜR DIE GUERRILLAFÜHRER IST DER KRIEG DER GRAUSAMKEITEN EINE LEBENSART GEWORDEN

Mittwoch, 5 November 2003

Kampala (Fides) – „Die Militäroption ist nicht die Lösung für den Krieg in Norduganda.
Die Vereinigten Staaten und die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union müssen Druck auf Uganda und Sudan ausüben, eine verhandelnde Lösung zu finden“ sagt ein Missionar aus Kitgum Norduganda, der Fides-Agentur, die Offensive kommentierend, die seit einigen Tagen von der Regierungsarmee gegen die Guerrillas, der Armee der Befreiung des Herrn, (LRA, siehe Fides am 3.November 2003) geführt wird. Im Verlauf der Militäroperation sei der zweite Kommandant der Rebellengruppe, Charles Tabuley erschossen worden. „Der Leichnam Tabuleys wurde jedoch nicht gefunden, weil ihn die Rebellen sicherstellen konnten, bestätigen die Quellen der Fides. „Die positive Nachricht ist die Befreiung der Hunderten von Kindern und eine bestimmte Besserung der Sicherheitsbedingungen in den Distrikten Gulu und Kitgum. Leider haben die Rebellen ihre Attacken in der Region von Tesso, wo sie Hinterhalte längs der Strasse ausführen, konzentriert“.

„Es gibt keine präzise Strategie hinter diesen Attacken: für die Rebellenführer ist der Krieg inzwischen eine Lebensart geworden. Daher ist es schwierig, sie davon zu überzeugen, die Waffen niederzulegen. Nichtsdestoweniger führen einige Religionsführer und Regierungsrepräsentanten die Verhandlungen mit den Rebellen hinter den Kulissen fort“, sagt der Missionar. „ Auch wenn Präsident Museveni öffentlich- aufgrund der von der Rebellengruppe begangenen Grausamkeiten- eine harte Vorgehensweise gegenüber der LRA angenommen hat, bin ich davon überzeugt, dass, würde sich die Guerrilla entschließen, ernsthaft zu verhandeln, wäre die Regierung bereit zu verhandeln, um dem Konflikt eine Ende zu setzen.“

„Man kann sagen, dass die Erwartung einer Wende im Lande wächst. Einerseits scheint sogar, dass die Militäroffensive die Fähigkeit der Rebellenoffensive reduziert hat, andererseits öffnet der Friedensprozess im Sudan neue Prospektiven auch für Uganda. Der Sudan wurde in der Tat jahrelang von Uganda angeklagt, die LRA zu unterstützen. Seinerseits klagt Khartum Kampala
an, die sudanesische Guerrilla zu unterstützen. Würde dieses Spiel der gegenseitigen Interferenzen aufhören, hätte die LRA zweifelsohne keine Unterstützung mehr, befände sich in Krise und wäre gezwungen zu verhandeln“.

Vor Kurzem kündigten die Vereinigten Staaten die Entsendung militärischer Hilfe nach Uganda an. Die LRA wird von Washington als „terroristische Organisation“ angesehen. Der Missionar kommentiert: Wenn auf der einen Seite die Notwendigkeit besteht , die Zivilbevölkerung zu verteidigen, müssen auf der anderen alle Wege versucht werden, den Frieden zurück zubringen.
Die Vereinigten Staaten und die Europäische Gemeinschaft müssten so alle Parteien, ugandische und sudanesische, dazu ermutigen, die Verhandlungen baldmöglichst aufzunehmen“.

Die LRA, die seit Ende der 80iger Jahre kämpft, kämpft darum, die Regierung des Präsidenten Museveni durch eine Verwaltung zu ersetzen die, wie sie behaupten, auf den 10 Geboten der Bibel fundiert sein soll. Die Gruppe hat sich für Gewalttaten gegenüber der Zivilbevölkerung schuldig gemacht, besonders für die Entführung von Kindern und Jugendlichen, um diese gewaltsam in die Reihen der Rebellen einzuziehen.
(L.M.) (Agentur Fides 5/10/2003) .


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