VATIKAN - Internationaler Kongress zum 50jährigen Jubiläum der Veröffentlichung der Enzyklika „Fidei Donum“ von Papst Pius XII.: den bisherigen Weg der Missionare „fidei donum“ prüfen und ihre Identität im heutigen missionarischen Kontext definieren

Samstag, 21 April 2007

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Vor genau 50 Jahren veröffentlichte Papst Pius XII. am 21. April 1957 die Enzyklika „Fidei Donum“, in der er Bischöfe und Diözesanpriester auf die Erfordernisse der Missionen in Afrika hinwies: das Ausmaß und die Dringlichkeit der Probleme bei der Verbreitung und der Vertiefung des Glaubens in dieser Region stießen auf einen ausgeprägten Mangel an Pastoralarbeitern und Mitteln. Der Papst bat deshalb die Kirchen antiker Tradition den jungen Kirchen in Afrika mit dem Gebet, der materiellen Unterstützung und der Entsendung von Priestern und Ordensleuten aus den Diözesen in die Missionsgebiete zu senden und bat auch Laien, die Mitglieder katholischer Bewegungen sind, um einen missionarischen Dienst. In den vergangenen 50 Jahren waren die Ortskirchen, zunächst die Kirchen antiker Gründung und in jüngster Zeit auch die jungen Kirchen, dem Aufruf von Papst Pius XII. gefolgt und haben Priester und Laien aus ihren Diözesen zur Mission „ad gentes“ in andere Diözesen entsandt und daraus entstand eine Bewegung, die heute die ganze Welt umfasst und nicht nur in eine Richtung stattfindet, sondern von Europa ausgehend heute alle Kontinente einschließt. Im Laufe eines halben Jahrhunderts entwickelte sich so ein neuer Beruf der Mission, der von der Enzyklika den Namen „Fidei Donum“ übernahm und auf der Grundlage einer Vertiefung der Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils zu einer neuen Mitverantwortung bei der Mission der Kirche führte.
Den in den vergangenen Jahrzehnten beschrittenen Weg und die Licht- und Schattenseiten sollen im Rahmen eines internationalen Kongresses untersucht werden, die die Päpstliche Missionsunion (Pontificia Unione Missionaria, PUM) im Haus „Fraterna Domus“ in Sacrofano bei Rom vom 8. bis 11. Mai unter dem Motto „Alle Kirchen für die ganze Welt“ veranstaltet. „An diesem Kongress werden zwei Vertreter für jede Bischofskonferenz teilnehmen. Zum einen der Bischof, der von der Bischofskonferenz für die Mission beauftragt ist, zum anderen ein Fidei donum- Priester. Auch die Redner des Kongresses haben selbst Erfahrung als Fidei donum-Missionare“, so der Generalsekretär der Päpstlichen Missionsunion, P. Vito del Prete.
Insgesamt werden rund 350 Teilnehmer erwartet, darunter die Vertreter der Bischofskonferenzen, geladene Gäste und Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke aus aller Welt, die sich anlässlich der Jahresgeneralversammlung in Rom aufhalten. „Der Kongress“, so P. del Prete weiter, „wurde auf lokaler Ebene mit Vortragsreihen und Symposien vorbereitet, die in den vergangenen Monaten in zahlreichen Ländern, darunter Italien, Spanien, Frankreich und Polen … stattfanden“. Zu den Motiven für die Veranstaltung eines solchen Kongresses betont der Generalsekretär der Missionsunion: „Die Modalitäten bei der Entsendung von Missionaren hat sich heute radikal geändert. Für die Evangelisierung werden zunehmend die Ortskirchen verantwortlich sein, die im Rahmen des Modells der kirchlichen Gemeinschaft unter den Ortskirche bei der Mission, ihre Mitglieder (Priester, Ordensleute und Laien) in andere Kirchen entsenden. Dieser Weg, der mit der Enzyklika „Fide Donum“ begann, wurde vom Zweiten Vatikanischen Konzil und in lehramtlichen Dokumenten zur Mission in der Zeit nach dem Konzil weiterentwickelt. Er ist auch das Ergebnis einer konstanten und langen Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit der Päpstlichen Missionswerke und der Missionsinstitute, die alle Kirchen immer wieder an ihre missionarische Verpflichtung erinnerten. Nur auf diese Art und Weise wird der Missionsauftrag tatsächlich nicht mehr nur an Orden und Missionsinstitute delegiert werden, die jedoch weiterhin als radikale Ausdrucksform der Mission der Kirche bestehen bleiben. Der Kongress möchte Beschlüsse fassen, die vor allem praktischer Natur sein sollen: die Tätigkeit zukünftiger Fidei donum-Missionare soll definiert werden, wir wollen die konkrete Gemeinschaft zwischen den Kirchen fördern und die jungen Kirchen dazu befähigen, eigene Fidei donum-Missionare auszubilden“ (SL) (Fidesdienst, 21/04/2007 - 50 Zeilen, 598 Worte)


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