AMERIKA/MEXIKO - „Als missionarische Kirche sind wir berufen, die Herausforderungen zu erkenne, denen die Krise der modernen Zeit die Neuevangelisierung Amerikas in einem komplexen Prozess der Globalisierung gegenüberstellt“

Dienstag, 17 April 2007

Mexiko City (Fidesdienst) - Am 16. April wurde die Vollversammlung der Mexikanischen Bischofskonferenz (CEM) eröffnen, die bis zum Freitag, den 20. April tagen wird (vgl. Fidesdienst vom 12. April 2007). Der Vorsitzende der Bischofkonferenz, Bischof Carlos Aguiar Retes von Texoco erinnerte in seiner Eröffnungsansprache daran das Hauptziel der Versammlung vor allem in der Aktualisierung des Hirtenbriefs aus dem Jahr 2000 „Von der Begegnung mit Jesu Christi zur Solidarität mit allen“ besteht. Außerdem sollen dabei die Sendung und der Dienst der CEM im heutigen Kontext definiert werden.
Bischof Aguiar Retes stellte in seiner Ansprache eine Analyse der heutigen Lage des Landes an, die die Arbeiten der Versammlung bei der Planung des dreijährigen Zeitraums von 2006-2009 anregen soll. An erster stelle wurde dabei die Notwendigkeit deutlich, dass vor dem Hintergrund des komplexen Wahlprozesses im Jahr 2006 „ein Dialog der Institutionen mit den verschiedenen Instanzen der lokalen Regierungen und der Bundesregierung entsteht, damit die Prioritäten des Landes erkannt und die wichtigsten Belange gelöst werden“, darunter nationale Aussöhnung, staatliche Reformen und Steuerreformen. Die Kirche sei in dieser historischen Stunde des Landes bereit, ihren Beitrag im Rahmen der eigenen Sendung bei der Verkündigung des Evangeliums zu leisten. „Als missionarische Kirche“, so der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz, „sind wir berufen, die Herausforderungen zu erkenne, denen die Krise der modernen Zeit und die Kultur der Postmoderne, mit ihrer religiösen Renaissance, die Neuevangelisierung Amerikas in einem komplexen Prozess der Globalisierung gegenüberstellen“.
Mit Bezug auf die bevorstehende V. Generalkonferenz des CELAM betonte Bischof Aguiar den gemeinsamen Wunsch der Bischofskonferenzen Amerikas, das diese Veranstaltung ein Moment der Gnade sein werde. „Wir wissen wohl um den schwierigen und herausfordernden Moment, den wir erleben und im allgemeinen erwartet man sich, dass nach dem Gebet, der Reflexion und der Erkenntnis der Bischöfe, ein kirchliches Dokument entsteht, das reich an Motivationen und voller Hoffnung auf die nächste Zukunft unserer Völker blickt.“ Man erwartet, dass es Antworten auf Probleme gibt, wie dies zum Beispiel der Mangel an demokratischer Stabilität in den Ländern Lateinamerikas ist und dass dabei „der grundsätzliche Werkt des gesellschaftlichen Zusammenlebens garantiert wird“. Unter den weiteren Problemen nennt er die Globalisierung und den zunehmend internationalen Charakter der Politik, die Migration mit all ihren negativen Auswirkungen und Herausforderungen, die sich der Kirche in ihrem Inneren stellen.
Abschließend erinnert der Vorsitzende der Bischofskonferenz an das 25jährige Gründungsjubiläum der Päpstlichen Universität Mexiko. Auch Kardinal Norberto Rivera Carrera, Erzbischof und Primas von Mexiko und Großkanzler der Universität bekräftigte in seine Predigt beim Eröffnungsgottesdienst zur Vollversammlung der Bischofskonferenz, dass es Ziel der Universität sei „weiterhin als Jünger tätig zu sein, die Christus lieben und sein Wort verbreiten“. Deshalb sei sie nicht nur eine kulturelle Einrichtung, die bereits bestehendes Wissen weiter gibt, …ihre besondere Sendung bestehe vielmehr darin „Jünger auszubilden, die nach der Wahrheit suchen, nach der Wahrheit, die sie frei macht.“ (RG) (Fidesdienst, 17/04/2007 - 42 Zeilen, 488 Worte)


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