EUROPA/PORTUGAL - Bei ihrer Vollversammlung bekräftigen die portugiesischen Bischöfe ihre Ablehnung zum neuen Abtreibungsgesetz: „Die Kirche wird ihrer Mission der Verkündigung des Evangeliums des Lebens und der Anklage von Angriffen auf das Leben treu bleiben“

Dienstag, 17 April 2007

Fatima (Fidesdienst) - Die portugiesischen Bischöfe bekräftigen ihre Ablehnung im Hinblick auf Abtreibungen und beklagen in diesem Zusammenhang die Straffreiheit bei Abtreibungen in ihrem Land. Die erklärte der Vorsitzenden der Portugiesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jorge Ortiga von Braga in seiner Ansprache zur Eröffnung der Arbeiten der Vollversammlung, die vom 16. bis 20. April in Fatima tagt. In Portugal wurde am 11. Februar im Rahmen einer Volksbefragung über die ein neues Gesetz zur Abtreibung abgestimmt. Bei der Volksbefragung stimmte die Mehrheit der Bürger dem neuen Gesetz zu, doch die notwendige Wahlbeteiligung wurde nicht erreicht. Am 10. April erließ Staatspräsident Anibal Cavaco Silva das vom Parlament gebilligte Gesetz, das eine Abtreibung bis zu 10. Schwangerschaftswoche legalisiert.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz betonte, dass „die Kirche ihrer Mission der Verkündigung des Evangeliums des Lebens und der Anklage von Angriffen auf das Leben treu bleiben wird“ und dass es sich um ein ungerechtes Gesetz handelt, „das wir nicht unterstützen können. Denn es ist unsere Pflicht weiterhin den Wert des Lebens mit Nachdruck zu betonen.“ Außerdem „beschränkt sich der juridische Rahmen des Gesetzes nicht nur auf die Straffreiheit bei Abtreibungen, sondern sie möchte diese zu einem Recht und zu einer legalen Verhaltensweise machen“. „Das Gewissen aller Christen und aller Personen, die das Recht auf Leben als vorrangig betrachten, wird ein solches Gesetz nie akzeptieren können“. Außerdem erinnert der Vorsitzende der portugiesischen Bischöfe daran, dass es „Werte und Anliegen gibt, auf die man nicht verzichten kann“ und dass „im Gegenteil, ihre Wichtigkeit wird erst in Krisenmomenten deutlich.“ Die portugiesische Kirche weist auf die gesetzlich vorgesehenen Einschränkungen bei Abtreibungen hin, wie zum Beispiel die Gewissensverweigerung bei Ärzten. „Alle unterstützenden Maßnahmen für eine Mutterschaft werden wir begrüßen, von welcher Seite auch immer sie kommen“, so Bischof Jorge Ortiga.
Unter anderem werden sich die Bischöfe im Rahmen ihrer Vollversammlung auch mit einem Dokument zur Weitergabe des Glaubens und zur Fortbildung von Laien befassen und die Ausbildung von Priestern sowie die Inhalte des Religionsunterrichts erörtern. Die Versammlung wird voraussichtlich auch Dokumente zum 40jährigen Jubiläum des Erscheinens der Enzyklika „Populorum progressio“ und zum 20jährigen Jubiläum der Enzyklika „Sollicitudo rei socialis“ veröffentlichen. (RG) (Fidesdienst, 17/04/2007 - 32 Zeilen, 380 Worte)


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