AFRIKA/NIGERIA - Im Juli wird ein mit Hilfe der katholischen Kirche gefördertes Zentrum für nigerianische Mädchen eröffnet, die Opfer des Menschenhandels wurden

Freitag, 13 April 2007

Lagos (Fidesdienst) - „Bei meinem letzten Besuch in Nigeria im Juni 2005 wurde mir ein weiteres mal bewusst wie sehr eine Einrichtung nötig ist, die den Menschenhandel bekämpft und vor allem junge Frauen und Minderjährige vor diese Gefahr beschützt“, so Schwester Eugenia Bonetti von den Consolata Missionsschwestern in einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt. Schwester Eugenia leitet das Büro „Menschenhandel“ bei der Union der Italienischen Ordensoberinnen (UMSI). „Wir haben an viele Türen geklopft und haben uns nach mehreren gescheiterten Versuchen an den Ausschuss für karitative Maßnahmen für die Dritte Welt der Italienischen Bischofskonferenz (Conferenza Episcopale Italiana, CEI) gewandt und mit dieser Stelle eine tätige Zusammenarbeit begonnen. Auch die CEI verlangte die Garantie einer verantwortlichen und zuverlässigen Person vor Ort, die das Projekt betreut und die Kommunikation mit den zuständigen Stellen der CEI erleichterte“, so die Ordensschwester. Die Bauarbeiten wurden im August 2006 in Benin City begonnen und werden in Kürze fertig gestellt sein, so dass das Zentrum funktionsfähig ist. Die Eröffnung ist für den 11. Juli dieses Jahres geplant.
Die Einrichtung verfolgt verschiedene Ziele: es möchte die Auswanderung junger Frauen in das „versprochene Land“ verhindern; Kampagnen zur Vorbeugung und Bildungsangebote organisieren; Frauen, die bereits Opfer wurden, ihre Würde, Freiheit und Identität zurück geben; Betroffne bei ihrer Rückkehr wieder in die Familie und in die Gesellschaft integrieren; Familien vor eventuellen Erpressungsversuchen der Schlepper schützen; Kommunikation, Zusammenarbeit und Verbindungen zwischen verschiedenen Organismen und den internen und externen Einrichtungen eines konkreten operativen Netzwerks fördern.
Die Zusammenarbeit zwischen der USMI und der Konferenz der Ordensschwestern in Nigeria begann offiziell im Heiligen Jahr 2000, als die Vorsitzende der USMI, Mutter Theresa Simionato die Vorsitzende der Ordensschwestern in Nigeria, Schwester Patricia Ebegbulem, mit einigen Mitschwestern nach Italien einlud, um diesen das Problem vor Ort zu veranschaulichen, von dem in Italien tausende nigerianische Frauen betroffen sind, die Opfer der sexuellen Ausbeutung werden.
Die drei Ordensschwestern waren angesichts des Schicksals der jungen Frauen sehr betroffen und regten bei ihrer Rückkehr nach Nigeria Ordenschwester und Bischöfe an, sich die Lage in Italien und Europa bewusst zu machen. Die Bischöfe wiesen daraufhin im Jahr 2002 mit Nachdruck auf das Problem des Menschenhandels hin und äußerte ihre Sorge in einem Hirtenbrief mit dem Titel „Die Würde der nigerianischen Frau wieder herstellen“, während die Konferenz der Ordensschwestern in Benin City den Ausschuss „Committe fort eh Support of the Dignity of Woman“ gründete, der konkrete Maßnahmen angesichts der zahlreichen Erfordernisse ergreifen soll.
Mit Hilfe von Caritas Italien erwarb der Ausschuss das Grundstück für den Bau eines dreistöckigen Gebäudes: hier wird eine Beratungsstelle für betroffene Frauen und Familien eingerichtet werden; weitere Büros sollen die Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen in Nigeria und im Ausland koordinieren; ein Aufnahmezentrum für Frauen in Not und die medizinische Versorgung sowie Schutz und gesellschaftliche Integration sollen gefördert werden; eine Gemeinschaft, der Schwestern verschiedener Kongregationen angehören, soll die Aufklärungskampagnen, die Beratung und die Aufnahme koordinieren und das Zentrum verwalten. (LM) (Fidesdienst, 13/04/2007 - 45 Zeilen, 498 Worte)


Teilen: