AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Kongolesischer Priester stirbt im Norden Kivus an den Folgen der Verletzungen, die er sich bei einem Überfall im März zugezogen hatte. „Die Situation im Land ist weiterhin alles andere als stabil“, so ein kongolesischer Geistlicher

Mittwoch, 11 April 2007

Kinshasa (Fidesdienst) - Am Karsamstag, den 7. April starb im Krankenhaus in Kigali in Ruanda der katholische Geistliche Richard Bimeriki, der als Pfarrer die rund 70 Kilometer von Goma entfernte Gemeinde in Jomba (Rutshuru) in Nordkivu in der Demokratischen Republik Kongo leitete. Am 12. März wurde er bei einem Überfall durch Unbekannte schwer verletzt und in das Krankenhaus eingeliefert, wo er nun den Folgen seiner Verletzungen erlag.
Der katholische Geistliche wurde am Montag, den 9. April in Buhimba rund 10 Kilometer von Goma entfernt beigesetzt.
Am 12. März wurde der Priester von bewaffneten Männern in Militäruniform verletzt, die in die Räumlichkeiten der Pfarrei eingedrungen waren. Sie forderten den Priester zunächst auf, ihnen etwas zu Essen und zu Trinken zu bringen und Schossen dann auf ihn. Wegen seiner schweren Verletzungen wurde er in das Krankenhaus in Kigali gebracht, wo er operiert werden sollte. Pfarrer Bimeriki war selbst für das einzige Krankenhaus verantwortlich, das für die rund 40.000 Einwohner der Region zur Verfügung steht. Das Krankenhaus „Bugusa“ in Jomba war bei den Gefechten zwischen den kongolesischen Soldaten und einer Rebellengruppe unter Leitung von Laurent Nkunda geplündert worden. Erst vor kurzem hatte Pfarrer Bimeriki auf die Beschädigung des Krankenhauses hingewiesen, die die Menschen aus der Region dazu zwangen einen weiten Fußweg bis zum nächsten Krankenhaus auf sich zu nehmen oder auf die Methoden der afrikanischen Stammesmedizin zurück zu greifen.
Anfang April hatten einige Abgeordnete aus Nordkivu über das „Reich des Terrors“ geklagt, das von bewaffneten Gruppen in der Region gerichtet wird und dabei auch auf Verbrechen hingewiesen, die von den in dem Gebiet stationierten Soldaten der Regierung begangen wurden.
„Seit der Abreise von Jean Pierre Bemba nach Portugal hat sich die Situation hier im Kongo alles andere als stabilisiert“, so der kongolesische Geistliche Valer Shango zum Fidesdienst. Bemba hatte in der südafrikanischen Botschaft in Kinshasa Zuflucht gesucht, nach dem es zu Gefechten zwischen seiner Leibwache und den Regierungssoldaten gekommen war, bei denen fast 600 Menschen starben (vgl. Fidesdienst vom 26. März 2007). Am Montag, den 9. April hatte der kongolesische Senat, dem Bemba angehört, einen 60tägigen Aufenthalts Bembas in Portugal genehmigt, wo er sich ärztlicher Behandlung unterzieht.
„Die Situation an den kongolesischen Grenzen ist zunehmend angespannt“, so der Priester. „Neben den bekannten Problemen im Osten des Landes, wo auch Pfarre Bimeriki starb, gibt es Grenzkonflikte im Westen mit Angola und sogar im Süden mit Sambia, das einige Gebiet Katangas beansprucht, wo es umfangreiche Uran-, Kobalt- und Kupfervorkommen gibt. Mein Land ist weiterhin Opfer des eigenen Reichtums“, so Pfarrer Shango. (LM) (Fidesdienst, 11/04/2007- 40 Zeilen, 458 Worte)


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