AFRIKA/SUDAN - Zahlreiche Gläubige nehmen an der Palmsonntagsprozession in Karthum teil; in der Osternacht werden 70 Katechumenen das Sakrament der Taufe empfangen

Montag, 2 April 2007

Khartum (Fidesdienst) - „Die Katholiken in Khartum nahmen zahlreich an der Prozession zum Palmsonntag teil. Mit ihrer Teilnahme haben sie ihr ausgeprägtes religiöses Empfinden unter Beweis gestellt“, so P. Luigi Cagnolini, der Provinzial der Comboni Missionare in Khartum der Hauptstadt des Sudan. „Die Prozession durch die Straßen der Stadt zeigte auch den anderen Bürgern, dass die christliche Präsenz in Khartum heute eine wichtige Realität ist.“
„Dieses Jahr feiern Katholiken und Orthodoxe das Osterfest am selben Datum, was die beiden größten christlichen Gemeinden im Sudan einander noch mehr annähert“, so P. Luigi. Die Katholiken in Khartum bereiten sich nun auf die Karwoche vor“, so der Missionar weiter.
„Groß ist die Teilnahme auch an der Segnung des heiligen Öls, die in unserer Erzdiözese aus logistischen Gründen am Mittwochabend stattfindet. Der wichtigste Moment ist jedoch die Osternacht, in der auch das Sakrament der Taufe gespendet wird, wobei viele der Täuflinge Erwachsene sind. Dieses Jahr werden wir rund 70 Personen taufen, von denen die meisten aus dem Süden und aus den Nuba-Bergen kommen“.
Aufgrund der Vertreibung der sudanesischen Völker infolge des Bürgerkriegs im Südsudan, der nach 20 Jahren im Jahr 2004 zu Ende ging, ist die katholische Gemeinde im Norden des Sudan rasch gewachsen. „Wir sind rund 2 Millionen“, so Pater Luigi. „Wir haben einige Schwierigkeiten, wenn es darum geht die Gläubigen angemessen seelsorgerisch zu versorgen; wie es im Evangelium heißt: die Ernte ist groß und die Arbeiter sind wenige. Ich möchte damit sagen, dass dies ein Problem ist, das es in allen kirchlichen Gemeinden in der ganzen Welt gibt.“
„Gott sei Dank“, so der Missionare, „nimmt die Zahl der einheimischen Priester zu. Dies ist eine der paradoxen Folgen des Bürgerkriegs: in den vergangenen Jahren hat es im Norden des Sudan rund 200 Priesterweihen gegeben. Es ist eine solidarische Gruppe einheimischer Priester entstanden, die uns auf eine bessere Zukunft hoffen lassen.“
Zur Zusammensetzung der katholischen Gemeinde in Khartum sagt P. Luigi: „Es wurden zwei Generationen, die ursprünglich aus dem Süden stammen, in der Hauptstadt geboren. Sie sprechen Arabisch und nicht mehr die Sprache ihre Eltern, doch sie haben immer noch Schwierigkeiten bei der Integration unter der restlichen Bevölkerung. Doch sie sind die Zukunft der einheimischen kirchlichen Gemeinde.“ (LM) (Fidesdienst, 02/04/2007 - 33 Zeilen, 383 Worte)


Teilen: